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Strukturwandel und Industriekultur im Ruhrgebiet

 

Kohle, Zechen, Stahl, Bergbausiedlungen, Dreck, Arbeitslosigkeit, keine Zukunft. So oder ähnlich denken viele Leute über das Ruhrgebiet.

Doch in den letzten Jahren hat sich ziemlich viel verändert und die alten Vorurteile haben schon lange keine Gültigkeit mehr.

Unter dem Motto „der Pott kocht“ wird der Strukturwandel voran getrieben.

Das Ruhrgebiet mit seinen rund 5 Millionen Einwohnern ist der wichtigste Ballungsraum Europas. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier im großen Stil Kohle gefördert und Eisen und Stahl verarbeitet. Doch die Industrialisierungsgeschichte liegt nun zu einem großen Teil hinter dem Revier. Mittlerweile sind Hochschulen, Technologiezentren und Beratungseinrichtungen von viel größerer Bedeutung als die Montanindustrie.

Hochöfen, Fördertürme oder Gasometer sind immer noch typisch für das Ruhrgebiet. Sie stehen für 150 Jahre Schwerindustrie und Bergbau im Revier, sind aber heute auch Teil des hier stattfindenden Strukturwandels. Viele dieser Orte sind zu industriekulturellen Attraktionen geworden. Wo früher Kohle gefördert oder Stahl verarbeitet wurde befinden sich nun Museen oder Veranstaltungsorte für Konzert und Theater. Auch für sportliche Aktivitäten wie Ski fahren, Klettern, Fahrrad fahren oder Tauchen finden sich an den alten Industriestandorten zahlreiche Möglichkeiten.

Mittlerweile wird im Ruhrgebiet kaum noch Kohle, dafür umso mehr Kultur gefördert.

 

„Kunst statt Kohle“

[...] Es hat lange gedauert bis das Ruhrgebiet seinen rußigen Ruf hinter sich lassen und mithilfe einer groß angelegten Werbekampagne sein Image aufpolieren konnte. Und erst allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Sehenswürdigkeiten der Region heute bereits zu den Highlights des Deutschland – Tourismus gehören.

Denn ob es sich um alte Schiffshebewerke handelt oder Wassertürme, um außergewöhnliche Räumlichkeiten wie den Elektrizitäts-Palast der Zeche Zollern ІІ /ІV oder die Jahrhunderthalle in Bochum – diese historisch authentischen Attraktionen hinterlassen allesamt einen weit nachhaltigeren Eindruck, als dies dem Allerweltjux in den standardisierten Erlebnisparks gelingt [...].

 

(aus: die Zeit, 04.03. 1999)