WALL·E - Der Letzte räumt die Erde auf
Andrew Stanton
95 minutes
(#124)
Erscheinungsdatum: 2008
Studio: Walt Disney
Genre: Zeichentrick
Drehbuch:
Hinzugefügt am: 25 Mrz 2010
Ausleihwunsch: Hier klicken
WALL·E - Der Letzte räumt die Erde auf
Andrew Stanton
95 minutes
(#124)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Ton: Dolby
Zusammenfassung: Der Müllentsorgungsroboter "WALL-E" fristet als letzter "Überlebender" der vermüllten Erde ein freudloses Dasein...bis ein Raumschiff die Aufklärungsdrone EVE abwirft - es ist der Beginn einer wunderbaren Liebe.
Das Animationsstudio Pixar ist trotz des Aufkaufs durch den Disney Konzern nach wie vor unumstritten die Nummer eins im Bereich der computergenerierten Kinospielfilme und Regisseur Andrew Stanton hatte bereits 2003 mit seinem oscarprämierten Blockbuster "Findet Nemo" bewiesen, dass er es ausgezeichnet versteht auf der emotionalen Klaviatur unserer Seele zu spielen. Während es Stanton dort jedoch noch mit ausgesprochen kommunikationsfreudigen Meerwasserfischen, Haien und Schildkröten zu tun hatte, liegt der Fall bei "WALL-E" etwas komplizierter, handelt es sich bei dem titelgebenden Helden doch um einen Müllentsorgungs-Roboter (WALL-E steht dabei für Waste Allocated Load Lifter Earth-Class).
Die Menschheit hat sich die Erde untertan gemacht und dabei jedwedes Leben wortwörtlich im selbstproduzierten Müll erstickt. Auch die ausgefeiltesten Müllentsorgungstechniken konnten die Unvermeidbarkeit ihres Handelns nicht verhindern. 700 Jahre ist es nun her, seitdem der Exodus des Planeten mithilfe gigantischer Vergnügungsraumkreutzer erfolgte, und 700 lange Jahre lang buddelt, presst und ordnet die wandelnde Müllenentsorgungsmaschine WALL-E unbeeindruckt vor sich hin. Eine gigantische Sisyphusarbeit, dessen unmenschliche, roboterhafte Ausdauer in wolkenkratzerartigen Müllbergen ihren Ausdruck findet. Und WALL-E ist tatsächlich kein gewöhnlicher Roboter, sondern einer mit Herz. Er hat sich in seiner Behausung mit allerlei Memorabilia eingerichtet und hält sich eine kleine Kakerlake als Haustier die dem kleinen Wühler auf seinen holprigen Fahrten durch die Deponie lustig hinterherspringt. Nach getaner Arbeit oder wenn mal wieder ein Wirbelsturm aus Dreck und Staub die Entmüllung unmöglich macht, macht es sich WALL-E in seinem Container bequem und betrachtet mit melancholischem Ausdruck in den optischen Linsen einen alten Hollywoodschinken, der, bereits heute als anachronistisch zu betrachten, ausgerechnet von einem Magnetband abgespielt wird. Man nannte diese Maschinen früher Videorekorder. So weit so trist und trübe. Bis eines Tages ein Raumschiff auftaucht und wie ein riesenhaftes Huhn die eiförmige Aufklärungsdrone EVE auswirft. Für WALL-E ist es Liebe auf den ersten Blick...für EVE nicht so ganz.
Die erste halbe Stunde des Films ist reine Kinomagie. Der Film verlässt sich selbstbewusst auf seine visuelle Kraft und kommt dabei ohne jede Dialogzeile aus. Die Kommunikation zwischen Kakerlake und Müllentsorgungsroboter geschieht also ohne Worte, was nicht wirklich überrascht und selbst als die aus Müllentsorgungsrobotersicht bezaubernde EVE über die Mülldeponie saust bleibt es bei einigen, wenigen Fieplauten, die wechselweise Neugier, Begierde, Aggressivität oder Schmerz ausdrücken. Erst wenn EVE den Beweis für die Möglichkeit von Photosynthese auf dem scheinbar sich regenerierenden blauen Planeten sicherstellt, wechselt die Handlung von der gigantischen Post-Konsum-Müllhalde hin zu den pervers degenerierten, vergnügungssüchtigen Überlebenden, die verfettet in einer Endlosschleife auf ihrem Kreuzfahrtraumschiff "Axiom" durchs All treiben. Auch wenn "WALL-E" es in seiner Vorhersehbarkeit nicht mehr schaffen wird an das Niveau der ersten Hälfte anzuknüpfen, bleibt der Film dennoch ein Highlight des Animationsfilms der letzten Jahre. Sowohl für etwas größere Kinder die ein Gespür für atmosphärische Details mitbringen als auch für Erwachsene die kein Gagfeuerwerk erwarten rundum zu empfehlen.
Wenn Träume fliegen lernen
Marc Forster
97 minutes
(#125)
Erscheinungsdatum: 2004
Studio: Touchstone
Genre: Fantasy, Drama
Drehbuch: David Magee
Hinzugefügt am: 01 Mai 2008
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Wenn Träume fliegen lernen
Originaltitel: Finding Neverland
Marc Forster
97 minutes
(#125)
Ton: Dolby
Zusammenfassung: Eine gewisse Süße, die sich dennoch nicht in Zuckerwatte verwandelt, ist heutzutage schwer zu finden - "Wenn Träume fliegen lernen" gelingt dies jedoch. Vieles ist dabei den Schauspielern zuzurechnen: Johnny Depp zeigt sein Talent für sympathisch-verschrobene Charaktere in seiner Darstellung des Theaterautoren J. M. Barrie, der die Inspiration für sein neuestes Buch in vier lebhaften Jungs findet: den Söhnen der Witwe Sylvia Llewelyn Davies (Kate Winslet, die auf wundersame Art und Weise romantische Sehnsucht mit Vernunftdenken verbindet). Obwohl diese Freundschaft seine ohnehin bröckelnde Ehe gefährdet, verbringt Barrie endlose Stunden mit den Jungs und spielt mit ihnen Piraten oder Indianer - und langsam bilden sich in seinem Kopf die Elemente für Peter Pan. Die Beziehung zwischen Barrie und der Familie Llewelyn Davies bringt schließlich sowohl eine erfundene Welt als auch eine stille Rebellion gegen die verknöcherten Strukturen der Respektabilität mit sich, welche von Barries nachtragender Ehefrau (Radha Mitchell, "High Art") und Sylvias Mutter (Julie Christie, "McCabe & Mrs. Miller") verkörpert werden. Diese nette Albernheit hätte leicht schmalzig werden können, aber Depp und Winslet - ebenso wie der Filmneuling Freddie Highmore als einer der Jungs - bleiben mit beiden Beinen auf der Erde, während ihr Blick in ihre Träume abschweift. Dustin Hoffman (der in "Hook", einem anderen Peter-Pan-Film mitspielt) liefert zudem eine komisch-barsche Rolle als leidgeprüfter Theaterproduzent.
Wie im Himmel
127 minutes
(#126)
Erscheinungsdatum: 2004
Studio: Paramount Home Entertainment
Genre: Drama
Drehbuch:
Hinzugefügt am: 14 Mai 2008
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Wie im Himmel
Originaltitel: Så som i himmelen
127 minutes
(#126)
Sprachen: Deutsch, Schwedisch
Untertitel: Deutsch, Schwedisch
Ton: Dolby
Zusammenfassung: Der schwedische Star-Dirigent Daniel Daréus erleidet nach einem Konzert einen totalen Zusammenbruch. Die Ärzte prophezeien ihm den baldigen Tod, wenn er sein Leben nicht von Grund auf ändert. Als Daniel begreift, dass ihm sein Leben zu entgleiten droht, zieht er sich in das Dorf seiner Kindheit zurück. Obwohl ihn dort nicht nur schöne Erinnerungen erwarten, beginnt er nach und nach zu sich selbst zu finden. Dabei spielt die Musik, von der Daniel nicht lassen kann, eine wesentliche Rolle: Er übernimmt die Leitung des örtlichen Kirchenchors und zeigt der bunt zusammen gewürfelten Gruppe von Hobby-Sängern völlig neue Wege auf, die Musik und damit auch sich selbst zu entdecken und zu finden. Doch seine Methoden stoßen nicht überall auf Anklang und bald schon sieht sich Daniel mit ernsten Problemen konfrontiert.
"Wie im Himmel" war der erste Film des Regisseurs Kay Pollak seit 18 Jahren: Pollak hatte die Regie aufgegeben, nachdem der schwedische Ministerpräsident Olof Palme nach dem Besuch seines letzten Films ermordet worden war. 2005 wurde der langlebige Kino-Hit, der in Schweden mit über zwei Millionen Besuchern zu den erfolgreichsten Filmen der letzten Jahre zählte, als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. Die Geschichte ist zwar recht konventionell inszeniert und sehr gefühlvoll angelegt, entgleitet aber nicht ins kitschige Klischee. Pollak konzentriert sich vor allem auf das stimmige Porträt der kleinen, manchmal auch engstirnigen Dorfgemeinschaft, aus der er einige sehr genau beobachtete Charaktere herausgreift und deren Lebenswege mit liebevoller Zuneigung begleitet.
Die wundervolle Musik des Films stammt von Stefan Nilsson. In der Rolle der misshandelten Gabriella beeindruckt die schwedische Sängerin Helen Sjöholm, die von Abbas Benny Andersson entdeckt wurde, in ihrem ersten Kinoauftritt. Vor allem Gabriellas Song wird einen so schnell nicht los lassen. Ein mitreißender und bewegender Film, der noch lange nachwirkt. "-- Birgit Schwenger "