382 deutsche Aphorismen:
Autorenregister,
Stichwortregister,
Stichwortregister mit Verweisen.
LOB, TADEL, URTEIL
Das Vorurteil ist nicht so schlecht wie sein Ruf.
(1 Joachim Scherf, 1956-)
(15 LOB, TADEL, URTEIL, 2 Vorurteil)
Die ärgerlichste Kritik besteht in der Nennung von Fakten.
(47 Michael Richter, 1952- )
(1 Fakt, 2 Kritik, 15 LOB, TADEL, URTEIL)
Ich finde nichts lächerlicher als etwas lächerlich zu finden.
(4 Ludwig Börne, 1786-1837)
(2 lächerlich finden, 15 LOB, TADEL, URTEIL)
Es ist dem Menschen leichter und geläufiger, zu schmeicheln als zu
loben.
(3 Jean Paul, 1763-1825)
(15 LOB, TADEL, URTEIL, 1 loben, 2 schmeicheln)
Es gehört weniger Mut dazu, der allein Tadelnde, als der allein
Lobende zu sein.
(63 Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
(1 Lob, 15 LOB, TADEL, URTEIL, 1 Tadel)
Wir sind leicht bereit, uns selbst zu tadeln, unter der Bedingung -
daß niemand einstimmt.
(63 Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
(15 LOB, TADEL, URTEIL, 1 Selbstkritik)
Manchem Kritiker gelingt das Unmögliche: keinen Satz stehen zu
lassen, in dem nicht jedes Wort sitzt.
(26 Franz Christoph Schiermeyer, 1952-)
(1 Kritiker, 15 LOB, TADEL, URTEIL)
Das Urteil auch des weisesten Elefanten gilt einem Eselchen lange
nicht so viel wie das Urteil eines andern Eselchen.
(63 Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
(15 LOB, TADEL, URTEIL, 3 urteilen)
Eine goldene Regel: Man muss die Menschen nicht nach ihren Meinungen
beurteilen, sondern nach dem, was diese Meinungen aus ihnen machen.
(111 Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
(15 LOB, TADEL, URTEIL, 23 MENSCHEN, 1 Menschen beurteilen)
Die Vorurteile sind sozureden die Kunsttriebe der Menschen; sie tun
dadurch vieles, das ihnen zu schwer werden würde, bis zum Entschluß
durchzudenken ohne alle Mühe.
(111 Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
(15 LOB, TADEL, URTEIL, 2 Vorurteil)
Wenn wir auch der Schmeichelei keinen Glauben schenken, der
Schmeichler gewinnt uns doch. Einige Dankbarkeit empfinden wir immer für
den, der sich die Mühe macht, uns angenehm zu belügen.
(63 Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
(15 LOB, TADEL, URTEIL, 2 schmeicheln, 13 WAHRHEIT UND LÜGE)
Wenn du die Geschichte eines großen Verbrechers liesest, so danke
immer, ehe du ihn verdammst, dem gütigen Himmel, der dich mit deinem
ehrlichen Gesicht nicht an den Anfang einer solchen Reihe von Umständen
gestellt hat.
(111 Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
(10 GUT UND BÖSE, 15 LOB, TADEL, URTEIL, 2 verbrechen)
Die hitzigsten Verteidiger einer Wissenschaft, die nicht den
geringsten scheelen Seitenblick auf dieselbe vertragen können, sind
gemeiniglich solche Personen, die es nicht sehr weit in derselbigen
gebracht haben und sich dieses Mangels heimlich bewußt sind.
(111 Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
(7 GELEHRTER, 2 Kritik, 15 LOB, TADEL, URTEIL, 1 Wissenschaftler)
Über nichts wird flüchtiger geurteilt als über die Charaktere der
Menschen, und doch sollte man in nichts behutsamer sein. Bei keiner Sache
wartet man weniger das Ganze ab, das doch eigentlich den Charakter
ausmacht, als hier. Ich habe immer gefunden, die sogenannten schlechten
Leute gewinnen, wenn man sie genauer kennen lernt, und die guten
verlieren.
(111 Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
(7 Charakter, 1 Leute, gute, 1 Leute, schlechte, 15 LOB, TADEL, URTEIL, 23 MENSCHEN, 3 urteilen)
Weiser werden heißt immer mehr und mehr die Fehler kennenlernen,
denen dieses Instrument, womit wir empfinden und urteilen, unterworfen sein
kann. Vorsichtigkeit im Urteilen ist, was heutzutage allen und jedem zu
empfehlen ist. Gewönnen wir alle zehn Jahre nur eine unstreitige
Wahrheit von jedem philosophischen Schriftsteller, so wäre unsere Ernte
immer reich genug.
(111 Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
(36 GLAUBEN, DENKEN, VERSTEHEN, 15 LOB, TADEL, URTEIL, 3 urteilen, 3 weise)
© Thu Dec 8 00:13:43 201, Laurenz Wiskott, http://www.ini.rub.de/PEOPLE/wiskott/