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           Grundschule Beckeradstrasse Hellweg Gymnasium Ruhr-Universität Bochum - Fakultät für Sportwissenschaft - Fachbereich Sportpädagogik /Sportdidaktik 
 
 
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          Bewegungsfreudige Schule
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 Gliederung: 1. Bewegte Schule- Bewegungsfeundige Schulen an ganz normalen Schulen 2. Die Umsetzung des Konzepts der „Bewegten Schule“ in den Sekundarstufen I/II 3. Bewegte Schule - Kooperation Schule / Verein 4. Schule und Körper im Wandel der Zeit 1. Bewegte Schule- Bewegungsfreudige Schulen an ganz normalen SchulenGliederung:  1. Begründung 
            und Einleitung    Wir haben im Seminar eine 
            Menge über Bewegte Schule bzw. bewegungsfreudige Schulen gelernt. 
            Was diese Begriffe bedeuten und wie sie in der Praxis umgesetzt werden. 
            Es gibt nicht viele Schulen, in denen Bewegte Schule im Schulprogramm 
            verankert ist. Vor allem im weiterführenden Bereich. Gerade dieser 
            Teil ist jedoch für uns Studenten von großer Bedeutung. Schließlich 
            ist das der Bereich, indem wir später tätig sein werden.  2. Wieso ist Bewegung so wichtig?  Immer mehr Kinder bewegen sich immer 
            weniger!!   1. Frühstück sitzen  3.Die Eintracht Hauptschule in Schwerte 3.1. Daten der Schule/ Soziale Lage der Schule Die Eintrachtschule ist eine multikulturelle Schule, an der zur Zeit 48 LehrerInnen ca. 580 Schüler unterrichten. Der Anteil der Kinder ohne deutschen Pass beträgt 25%. Hinzu kommen Kinder mit ausländischen Eltern bzw. Spätaussiedlern. Die LehrerInnen werden durch einen Sozialarbeiter unterstützt. Nach den Lehrern treten häufig folgende vier Probleme auf: 1. Schulmüdigkeit ( Schulverweigerung und Schulversagen, z.B. bläuen, plötzlicher Leistungsabfall durch Desinteresse, keine Hausaufgaben) 2. Mobbing (besonders unter Mädchen), Prügeleien SchülerInnen wollen cool sein 3. Erpressung/ Diebstahl/ „Abziehen“ 4. Vandalismus ( Toiletten, Türen, Deckenverkleidung, Wände, Fassade)  Häufig leben die Schülerinnen in nicht 
            intakten Familien/Elternhäusern, so dass die LehrerInnen und die Sozialarbeiter 
            nicht nur mit den Erziehungsberechtigten, sondern auch mit außerschulischen 
            Institutionen ( z.B. Sozialamt...) zusammen arbeiten muss. Meistens 
            erweist sich die Zusammenarbeit mit den Eltern/ Großeltern etc. als 
            schwierig. Viele zeigen kein Interesse.  3.2. Vorstellung des Schulprogramms Die Schule hat sich vier Schwerpunkte gesetzt:  1. Schwerpunkt „Soziales Lernen“ 
              2. Ganztagskonzept als sozial-pädagogische 
            Ausweitung  3. Schwerpunkt: Berufsvorbereitung  4. Schwerpunkt: Öffnung nach außen, 
            Kooperation mit außerschulischen Partnern In diesen vier Schwerpunkten wird nicht einmal von Bewegter Schule oder Bewegung an der Schule gesprochen. Aber die ersten beiden Punkte bieten viele Möglichkeiten Sport/ Bewegung an die Schule zu bringen, was gerade von den SportlehrerInnen auch genutzt wird. Ob durch Sport im Unterricht oder Bewegungsspiele... in der Pause etc. die Schüler lernen ein soziales Miteinander. Auch im Bereich der Ganztagsschule findet die Bewegung ihre Bedeutung. Es gibt z.B. den ursprünglichen Lehrervolleyball, den seit zwei Jahren auch von älteren Schülern besucht werden kann. Freitag Nachmittags gibt es den freiwilligen Schulsport, der von SchülerInnen selbst organisiert wird. Diese SchülerInnen sind z.B. sind außerschulischen Partnern ausgebildet worden. 3.3. Was leistet die EHS zum Thema Bewegte Schule?  1. im Sportunterricht:  2. Wahlpflichtfächer:  3.Bewegungsfreudige Pausengestaltung:  4. Außerunterrichtlicher Sport:  · Eintägige Schulausflüge : 
              · Mehrtägige Schulfahrten mit sportlichem 
            Schwerpunkt:  · Selbstverteidigungskurs für Mädchen   · Schulinterne sportliche Jahrgangsstufenwettbewerbe 
            in jährlichen Wechsel:  · BJS   · Schulfeste mit sportlichem Schwerpunkt: 
               · Freiwilliger Schulsport: 
               · Sport in Projektwochen: 
              Bewegung im Unterricht, erweist sich 
            als problematisch. Viele Lehrer sagen, dass wenn sie etwas Bewegung 
            zu lassen ( wie z.B. den Müll raus bringen) es sehr schnell unruhig 
            wird. Auch das haben die wenigen Lehrer die „Bewegung“ 
            zu lassen in der Anfangsphase festgestellt. Es gibt auch Klassen in 
            denen so eine Art der Bewegung einfach nicht funktioniert. Dort müssen 
            andere Möglichkeiten geschaffen werden.   -z.B. Sachen verteilen (Arbeitsblätter) 
             Einmal von einer Klasse gelernt, ist es nahezu in jeder Klasse eine gute Arbeitsmethode. Jedoch ist die Phase bis eine Klasse bzw. eine Gruppe wirklich ans effektive Arbeiten kommt unterschiedlich lang. Der Lehrer muss 1. mehr Zeit für ein Thema einplanen und darf 2. nicht denken, dass Gruppenarbeit für ihn weniger Arbeit bedeutet.  Lehrer die effektiven Gruppenunterricht 
            mit ihrer Klasse durchführen sagen, dass es sogar einer größeren Vorbereitungszeit 
            bedarf als „normaler“ Frontalunterricht. Im Gegenzug beklagen 
            sich Schüler häufig wenn sie hören, dass sie in Gruppen arbeiten sollen. 
            Das ist vor allem der Fall, wenn Lehrer diese Art des Unterrichts 
            für sich als Pause sehen.  - Schüler können gleichzeitig am Unterrichtsprozess 
            teilnehmen, vor allem auch stillere.  Bsp. Rollenspiele: Rollenspiele bieten eine gute Vorbereitung auf das Alleine vor der Klasse stehen. Auch hier wird- vor allem bei der Präsentation- viel gelacht. Doch hat das lange nicht den gleichen Effekt, wie wenn ein einzelner Schüler vor der Klasse steht. Es wird über die ganze Gruppe gelacht. So das diese meist mit lacht. Das hat viele Nebeneffekte: Zunächst wird natürlich die Steifheit des sonst oft üblichen Frontalunterrichts gelockert. Die Schüler können sich weitgehend frei bewegen und vor allem auch ausdrücken. Neben dem lernenden Effekt des „learning by doing“ lernen sie sich über ihren Körper- ihre Gesten, ihre Sprache etc.- auszudrücken. Weiter üben die Schüler- ähnlich wie bei der Gruppenarbeit- vor einer Gruppe zu reden, sich einzuordnen, das Miteinander... Und vor allem macht es den Schülern eine Menge Spaß!! Bsp. Mathe auf dem Schulhof. Eine Lehrerin ging mit ihrer 7. Klasse auf den Schulhof und rechnete an praktischen Beispielen den Flächeninhalt, Umfang... von Gegenständen aus: „Wie viel Sand muss in die neue Sprunggrube?“ / „Wie viel Steinplatten werden dort benötigt?“... Bsp. Vokabelsuche im Schulgebäude: Der Lehrer schickte fünfer Gruppen durchs Schulgebäude. Sie sollten typische Wörter finden, die es ein einer Schule so gibt. Anschließend sollten sie diese mit dem Lexikon übersetzen und sie dann der restlichen Klasse auf Englisch erklären. Da diese zum Teil die gleichen Vokabeln hatten funktionierte das super. Bsp. Sitzhaltungen zulassen: „ Schüler bewegen sich (nun mal)!!“ Diese Ansicht hat zwar jeder. Doch viele nervt das verständlicherweise. Es gibt jedoch für Schüler nichts schlimmeres als sich 45 min nicht bewegen zu dürfen. Eine Lehrerin erlaubt ihren Kindern daher zu kippeln. Sie hat aber auch klar und deutlich erklärt, das sie ( die Schüler) nicht davon ausgehen dürfen, dass sie das bei anderen Lehrern auch dürften. Bsp. Progressive Muskelentspannung: Diese Lehrerin macht mit ihrer 5. Klasse in den Übungsstunden immer Entspannungsübungen. Die Schüler spannen zunächst ihren ganzen Körper an. Bei Stopp lösen sie die Anspannung dann völlig. Demnächst wollte sie es auch mal mit Massage versuchen. Sie denkt jedoch, das die Kinder im Moment noch nicht so weit seien und dies eher lächerlich finden würden. Sie sagt, dass dies das größte Problem sei. Nicht, dass die Schüler es wirklich albern finden. Sie denken viel mehr, dass sie sich vor ihren Mitschülern blamieren wenn sie diese Art der Entspannung zulassen. 6. Kooperation zwischen Schule und Verein  SchulsporthelferInnen- Ausbildung 
            im Schulsport bzw. ÜbungsleiterhelferInnen-Ausbildung für den Vereinssport 
            . Hier leistete die Schule Pioniersarbeit. In Zusammenarbeit mit dem 
            Kreissportbund wurden an der Schule 22 Jugendliche zu SchulsporthelferInnen 
            ausgebildet. Mit dieser Qualifikation können sie sowohl im Schulsport 
            als auch im Vereinssport HelferInnen von Übungsleitern sein.   Wie sah die Ausbildung aus? Im theoretischen Teil wurde den SchülerInnen 
            vor allem etwas zur Sicherheit im (Schul)sport beigebracht. Es ging 
            demnach um die Vermeidung von Sportverletzungen, Aufwärmen, Belastungs- 
            und Leistungsfähigkeit im Kindes- und Jugendalter, sowie Verhalten 
            bei Sportverletzungen (Erste Hilfe). 3.4. Wie geht es weiter an der EHS? Mit Hilfe der SporthelferInnen wird im Schuljahr 2003/2004 der außerunterrichtlicher Sport weiter ausgebaut. Die SporthelferInnen wollen im Mittagspausenbereich sportliche Angebote wie Tischtennis, Fußball, Stepp-Aerobic, Streetball... organisieren. Im Ag Bereich soll das Angebot durch den Einsatz der SporthelferInnen erweitert werden. Klassenfahrten und Wandertage mit sportlichem Schwerpunkt können von Sporthelferinnen begleitet werden. So werden weniger Lehrer benötigt. Initiiert durch meine Recherche und meine Arbeit überlegt die Sportfachkonferenz zusammen mit der Schulleitung, der Lehrer- und Schulkonferenz den Aspekt der Bewegten Schule ins Schulprogramm aufzunehmen.  Als es darum ging mir ein Thema für 
            die Hausarbeit zu suchen, wollte ich zunächst mal eine „Bewegte 
            Schule“ in näherer Umgebung finden. Ich setzte mich ans Internet 
            und freute mich schon riesig darauf bald in einer so tollen Schule 
            zu sitzen und mir alles anzuschauen. Da wir im Kurs schon an einer 
            Grundschule waren und da ich später in der Sek I u. II unterrichten 
            werde, hatte ich mir zum Ziel gesetzt nun eine weiterführende Schule 
            zu finden. Als ich bei www.google.de „Bewegte Schule“ 
            eingab, wurde ich fast erschlagen von Schulen die sich diese Bezeichnung 
            angenommen hatten. Bei meiner Suche fand ich immer mehr Schulen, die 
            sich irgendwie in die Richtung bezeichneten.  Das sind alles Aktivitäten die wichtig sind, aber die machen meiner Meinung nach noch nicht die Begriffe Bewegte Schule oder Bewegungsfreundliche Schule aus. Es ist natürlich immer eine Auslegungssache. Leider fand ich keine „richtige“ Bewegte Schule so wie ich es mir nach unserem Seminar vorgestellt hatte. Daher überlegte ich mir eine Schule zu suchen, an der möglicherweise Teile der Bewegten Schule...ablaufen, ohne das es den LehrerInnen wirklich bewusst ist. Glücklicherweise ist meine Mutter selbst Sportlehrerin und dazu noch eine sehr Engagierte. Ich beschloss mich bei ihr an der Schule umzuschauen. Und wie man merkt hatte ich noch mehr Glück. Ich denke die EHS ist auf dem besten Wege zur Bewegten Schule. Sie hat ein überdurchschnittliches Sportangebot, gerade was den außerunterrichtlichen Sport angeht. Auch in einigen Klassen findet mehr Bewegung statt. Ich denke jedoch, dass die EHS nicht zu einer so Bewegten Schule wird, wie wir es im Seminar kennen gelernt haben. Diese Extrem umzusetzen ist sehr schwer. Das geht nur, wenn wirklich das ganze Kollegium, Schulleitung etc. hinter dieser Idee steht und wenn auf ihr der Schwerpunkt liegt. Die EHS hat auch andere- meiner Meinung nach- sehr sinnvolle Schwerpunkte. So viel Bewegung wie dort momentan abläuft, vor allem jetzt mit den SporthelferInnen ist ein gutes Maß und verdient im Vergleich mit anderen Schulen im Internet auf jeden Fall den Zusatz „Bewegte Schule“ / „Bewegungsfreudige Schule“.  5. Literatur: 
            - info@gesundheitsoase-kamen.de Die Umsetzung des Konzepts der „Bewegten Schule“ in den Sekundarstufen I/IIGliederung:  1. EINLEITUNG 
             In der heutigen Zeit ist Bewegung wichtiger denn je. Unsere Gesellschaft unterdrückt natürliche Bewegungen des Körpers und macht ihn zum Objekt. Der Mensch sitzt stundenlang am Schreibtisch und vor dem Computer ohne jegliche Art von körperlicher Bewegung auszuführen. Dabei ist die Bewegung äußerst wichtig für das körperliche und geistige Wohlbefinden des Menschen. Schon in der Schule findet eine Erziehung zu Körperbeherrschung statt, die Kinder sollen ruhig an ihren Tischen sitzen, aufzeigen wenn sie was sagen wollen und zu bestimmten Zeiten den Klassenraum verlassen. Zudem wird die Tatsache übersehen das sich die Schüler nur für eine begrenzte Zeit konzentrieren können:  5 – 7 jährigen ca. 15 Minuten 
             Um diesen Werten gerecht zu werden, müssen Schulstunden umstrukturiert werden, mit Hilfe von Bewegung und Entspannung. Das Konzept der Bewegten Schule wird in immer mehr Schulen ein wichtiger Punkt des Schulprogramms. Die Schule als Institution die jedes Kind durchläuft soll schon frühzeitig auf den richtigen Umgang mit dem Körper hinweisen und die Bewegung in unserer bewegungsarmen Gesellschaft als wichtigen Bestandteil des Lebens verankern. Die Schule bekommt somit die zusätzliche Funktion als Bewegungsraum zu fungieren. Dieser Bewegungsraum kann in den verschiedenen Schulräumen geschaffen werden, während schulischer, oder außerschulischer Aktivitäten.  Das Konzept der Bewegten Schule, das 
            bis jetzt hauptsächlich Anklang in dem Primarstufenbereich gefunden 
            hat, wird von uns in die Sekundarstufen I bzw. Sekundarstufen II überführt. 
            Damit wenden wir uns direkt unserer späteren Zielgruppe als Sportleherinnen 
            zu. Den Schwerpunkt setzten wir auf die unterrichtlichen Aktivitäten, 
            also wie man Bewegungen in den Unterricht bringt. Ausgeschlossen wird 
            hierbei allerdings der Sportunterricht, da dieser die Bewegung generell 
            aus Hauptbestandteil hat. Uns interessiert wie man die Bewegung in 
            anderen Fächern fördern kann!  Um ein Konzept der Bewegungsfreudigen Schule für die Sekundarstufe I zu entwerfen und praktisch umzusetzen, ist es sinnvoll, sich am Baustein-Modell von LAGING/SCHILLACK zu orientieren. Die Autoren gliedern den Bewegungsraum Schule in drei grundlegende Bereiche, die in Abb. 1 dargestellt werden. (leider ist es an dieser Stelle und folgend nicht möglich, Abbildungen aufzuzeigen, da die Speicherkapazität der Homepage leider begrenzt ist. Bei Interesse können jedoch die Unterlagen über die angegebene eMail-Adresse abgerufen werden: info@kaihirsch.de)  Für unsere Konzeption beschränken 
            wir uns auf die Ausführungen zum Bereich Aktivitäten” und den 
            Baustein III “Bewegte Klassenräume” der Autoren. Abb. 
            1: Die Bausteine der bewegten Schule in drei unterschiedlichen Aktivitätsbereichen 
            (Quelle: LAGING/SCHILLACK 2000, 143) In Bezug auf den Baustein III 
            des Modells von LAGING/SCHILLACK „Bewegte Klassenräume“ 
            reicht es nicht aus, die Einrichtung des Klassenraums zu verändern. 
            Vielmehr geht es darum, die Einstellungen und Gewohnheiten bei Lehrern, 
            Eltern und Schülern nachhaltig zu verändern. Die Kolleginnen und Kollegen 
            müssen akzeptieren lernen, dass Bewegungsaktivitäten im Unterricht 
            nicht als nachteilig betrachtet werden sollten, sondern wichtig und 
            notwendig sind und daher angeregt und inszeniert werden müssen. Erst 
            wenn das Verständnis bei Schülern und Lehrern dafür da ist, dass Bewegung 
            auch in theoretischen Lernphasen notwendig ist, kann mit der Planung 
            und Umgestaltung des Klassenraumes begonnen werden.  Die Autoren schlagen vor, dass nicht nur das Sitzverhalten der Schülerinnen und Schüler aktiver und dynamischer werden soll, sondern der Stuhl zwischendurch sogar als Turngerät oder als Gerät für Konzentrations- und Entspannungsübungen eingesetzt werden sollte. Neben den bisher dargestellten bewegungsorientierten Veränderungen des Unterrichts sollen die Schüler im Unterricht Entspannung, Ruhe und Stille erleben. Zum Beispiel könnte die Lehrperson ruhige, langsame Bewegungsübungen, Phantasiereisen oder Autogenes-Training oder wahrnehmungslenkende Übungen in den Unterricht einbauen. Wichtig ist, dass bei allen bisher vorgeschlagenen Veränderungen die Kinder und Jugendlichen bewußt eigenverantwortlich mit einbezogen werden. Dies gilt nicht nur für die Planung der Klassenraumumgestaltung, sondern auch für die Organisation und Präsentation des bewegungsfreudigen Modells ihrer Schule. Folgende Aufgaben könnten hierbei speziell an die Schüler abgegeben werden: Herstellung und Beschaffung von Mobiliar, Kleingeräten und Materialen; Verantwortung für bestimmte Spielobjekte (z.B. Jongliermaterialien, Bälle). 3. Umgestaltung des Klassenraumes Die Gestaltung des Klassenraumes ist von primärer Bedeutung. Er sollte den Schülern gefallen, d.h. dass der Raum zusammen mit ihnen gestaltet wird. Interessen und Neigungen der Schüler sollten Platz finden! Der Umbau des Klassenraumes sollte dahin gehen, dass “genügend große und wohnlich eingerichtete Schulzimmer” entstehen (vgl. LAGING/SCHILLACK 2000, 147).  „Sitzen wird heute als ein ständiges 
            Ausbalancieren des Körperschwerpunktes auf einer Unterfläche verstanden“ 
            (Laging 2000, S.147).   · Vielseitige Arbeitsplätze mit unterschiedlichem 
            Mobiliar, wie Stühlen mit und ohne Lehnen, Hocker, Stehpulte, Sitzbälle, 
            Liegeplätze, Kniehocker, Sitzkissen und -keile  Abb:2. Beispiele des Lernens in verschiedenen Sitzpositionen „Das aktiv-dynamische Sitzen soll folgende positive Effekte mit sich bringen: - Es regt die Wahrnehmung der kinästhetischen 
            Sinnesempfindungen an.  3.2 Materialien und ihre Nutzung im Unterricht: Einsatz von Materialien: - Bälle/ Softbälle ® bei Wortmeldungen 
            zuwerfen, um zu symbolisieren, dass der Schüler antworten darf / bei 
            Diskussionen von Redner zu Redner werfen - Basketballkörbe – 
            bzw. selbstgebaute Ersatzobjekte (Holzkiste, stabiler Karton)  3.3 Materialien und ihre Nutzung außerhalb des Unterrichts:  - Dezentrale Ablageflächen und Regale 
            für Bücher und andere Arbeitsmaterialien  Sportliche Betätigung verringert die Stressbelastung und verbessert die Entspannungsfähigkeit. Sport kann als aktive Erholung dienen wenn eine Verlagerung von überwiegend psychischen auf physische Beanspruchung stattfindet. Die Auswirkung von Stress auf die Psyche ist nicht zu unterschätzen. Heute leiden viele Schüler unter Dauerstress, da der Wechsel zwischen An- und Entspannung nicht mehr ausreichend gesichert ist. Der Organismus und die Organsysteme sind darauf ausgelegt, sich mit der Umwelt im Rhythmus von Leistung und Erholung, sowie An- und Entspannung auseinander zu setzen. Nicht nur die Bewegung führt dazu, das die Konzentration wieder zunimmt. Entspannungsübungen verhelfen Konzentrationsstörungen und Unruhen in der Klasse entgegenzuwirken. Die Schüler lernen sich von Gedanken zu lösen und sich zu entspannen. Dies ist jedoch ein Prozess der langsam eingeführt werden sollte, da Schüler oft Probleme haben sich darauf einzulassen. Die Schüler sind es in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft nicht mehr gewöhnt in sich zu kehren und sich auf fremde Dinge einzulassen. Die Lehrperson sollte sich vorher gut überlegen, welche Entspannungsform für die Klasse geeignet ist und wie man diese sinnvoll einführt. Ein Tipp wäre vorher genau mit den Schüler zu klären was es für Übungen gibt, wie sie durchgeführt werden und was sie bringen, bevor man gemeinsam mit den Schüler eine Entspannungseinheit plant. Nach mehrmaliger Durchführung können auch einzelne Schüler mit der Planung einer Entspannungsübung vertraut werden. - Autogenes Training: erfolgt mental 
            über geistige Selbstbeeinflussung, Verspannungen durch Wärme- und 
            Schwereempfindungen lösen  Zusätzlich geht man mit der Entwicklung, da wie erwähnt, wieder sehr viele Jugendliche Hörspiele hören.  - Massagen ® nach einer anstrengenden 
            Stunden darf man sich paarweise massieren.  Gleiche Ausgangssituation: Wie viele Lampen sind in diesem Raum? - Gleiche Ausgangssituation: Richte deine Aufmerksamkeit mit geschlossenen Augen auf den Menschen, der neben dir sitzt. - Nimm ihn wahr. Welche Haarfarbe hat er? Hat er eine Brille? Welche Farben haben Hemd, Pullover, T-Shirt,...? Welche Farbe haben Hose, Schuhe....? - Jetzt öffne die Augen, schau ihn an und registriere. Vergleiche die Realität mit deiner Vorstellung.“ (Sportunterricht ohne Grenzen, S.103) Das Vorstellungsvermögen und die Beobachtungsfähigkeit werden bei dieser Übung geweckt. Die Schüler lernen sich in etwas hineinzuversetzen. Die dargestellten Anregungen sind beliebig kombinierbar. Unser Vorschlag ist es, immer wieder mal zwischendurch einige Dinge in den Unterrichtsverlauf einzubauen, um die Motivation und Aufnahmefähigkeit der Schüler zu erhöhen. In Zusammenarbeit mit den Schüler entstehen sicherlich noch weitere Ideen, um die Bewegung in die Schule zu einem festen Bestandteil zu machen und das nicht nur im Sportunterricht!  Die Bewegte Schule wird in den Richtlinien 
            Sport unter dem Stichpunkt der „Angebotsformen des außerunterrichtlichen 
            Schulsports“ erwähnt. Der außerunterrichtliche Schulsport bildet 
            die zweite Säule des Schulsports neben dem unterrichtlichen Sport. 
            Die Formen des außerunterrichtlichen Schulsports sind der Pausensport, 
            Schulsportgemeinschaften, Schulsportfeste, Schulsport-wettkämpfe, 
            Schulsporttage und Schulfahrten mit sportlichem Schwerpunkt. Die Umsetzung 
            im Unterricht anderer Schulfächer hat zu Ziel, dass die „..Bewegung 
            als entspannendes Element und selbstverständlicher Bestandteil des 
            Lernens..“ angesehen wird.  Wir sind von dem Konzept der Bewegten Schule überzeugt und werden uns sicherlich bemühen dies auch in unserer späteren Lehrertätigkeit umzusetzen. Wir wollten nun wissen, wie es bei anderen Studenten des Lehramtes ankommt. Wir schickten verschiedenen Studenten der Biolgie eine E-Mail, mit einer kurzen Erklärung des Konzeptes und fragten sie nach ihrer Meinung. Die Beteiligung war allerdings nicht sehr groß! Zusätlich bot es sich an, an einer Geamtschule in Dortmund nach Meinungen verschiedener Lehrer zu fragen (siehe: Fragebogen im Anhang).  Die Umsetzung des Konzepts der Bewegten 
            Schule in den Sekundarstufen I/II steckt noch in den Kinderschuhen 
            und bedarf der Weiterentwicklung. Der Bewegungsdrang der Grundschüler 
            stirbt in den weiterführenden Schulen nicht plötzlich ab und im zunehmenden 
            Maße existiert ein Bedarf des Stressabbaus. Die Konzentrationsfähigkeit 
            nimmt mit zunehmenden Alter zu, kann aber durch auflockernde Übungen 
            dennoch verlängert werden. Der Sportunterricht kann nicht der einzige 
            Zeitraum des bewegten Unterrichts sein, es sei denn er würde als tägliche 
            Sportstunde in den Stunden plan aufgenommen. Unsere Umfragen haben 
            ergeben, dass die Bereitschaft zur Umsetzung weitgehend vorhanden 
            ist, aber sie scheitert in der Regel an mangelnden Fortbildungsangeboten 
            für die Lehrer der weiterführenden Schulen.   - Landesinstitut für Schule und Weiterbildung 
            (Hrsg.): Sportunterricht ohne Grenzen. Soest 1989   Fragebogen zum Thema:  1. Haben Sie schon von dem Konzept 
            “Bewegte Schule” gehört?  Fragebogen zum Thema: Umsetzung des Konzepts der „Bewegten Schule“ in den Sekundarstufen I/II 1. Haben Sie schon von dem Konzept 
            “Bewegte Schule” gehört?  
 
 3. Bewegte Schule - Kooperation Schule VereinGliederung: 1. 
            Die Kooperationsprojekte „Sportbetonte Schule“ und „Partnerschule 
            des Leistungssports“ - ein gesamtdeutscher Überblick (Stand: 
            Oktober 1999) 1. Die Kooperationsprojekte „Sportbetonte Schule“ und „Partnerschule des Leistungssports“ - ein gesamtdeutscher Überblick (Stand: Oktober 1999)  Die „Sportbetonte Schule“ 
            (mit Sportklassen) und „Partnerschule des Leistungssports“ 
            (ohne Sportklassen) sind in den letzten Jahren bundesweit auf 144 
            Kooperationsprojekte angewachsen.  den Ländern das Projekt der „Partnerschule des Leistungssports“ zentriert sich hauptsächlich auf die Länder Baden-Württemberg (42), Bundesweit sind in diese Kooperationsmaßnahmen von Schule, Sportinternat und Leistungsstützpunkt 235 Schulen, 99 Sportinternate, davon 46 Voll- und 53 Teilinternate sowie 522 Leistungsstützpunkte, darunter 193 Bundes- und 329 Landesstützpunkte sowie alle Olympiastützpunkte mit einbezogen. Im Rahmen des Verbundsystems Schule und Leistungssport sind in den Ländern Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen insgesamt 34 Kooperationsprojekte „Sportbetonte Schule“ mit Sportinternaten eingerichtet worden. Bundesweit wirken insgesamt 44 Schulen mit Sportklassen an diesen Projekten mit und arbeiten regelmäßig und eng mit den Sportfachverbänden, Sportvereinen und Leistungsstützpunkten zusammen.  Im Rahmen dieser Kooperationsmodelle 
            spielt die Finanzierung eine entscheidende Rolle. Die Hauptfinanzierung 
            erfolgt durch die jeweiligen Länder, die damit unterrichtliche Maßnahmen, 
            individuelle Hilfsprogramme für Schülerinnen und Schüler, Anschaffungen 
            von Sachmitteln für die Schule und auch Initiativen an den in das 
            Verbundsystem einbezogenen Leistungsstützpunkten fördern und ermöglichen. 
              Daher können in diesem Zusammenhang 
            in den folgenden 8 Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, 
            Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Rheinland-Pfalz 
            bei Neueinstellungen Stellen für Lehrkräfte mit Trainerqualifikationen 
            ausgeschrieben werden. Im Regelfall können Sporttalente die im Einzugsgebiet 
            ihres Wohnortes und Heimatvereins keine Möglichkeiten finden, in einem 
            Kooperationsprojekt des Verbundsystems Schule und Leistungssport betreut 
            zu werden, auch in sportbetonte Schulen oder Partnerschulen des Leistungssports 
            anderer Bundesländer wechseln. 1.1 Ziele der pädagogischen Betreuungsmaßnahmen für jugendliche Leistungssportler / -innen:  Im Bezug auf die Ziele der pädagogischen 
            Betreuungsmaßnahmen für jugendliche Leistungssportler/-innen heißt 
            es „Im Rahmen der Weiterentwicklung des Leistungssports in Deutschland 
            bildet die Nachwuchsförderung einen besonderen Schwerpunkt. Ein bedeutendes 
            Element für die jugendlichen Sporttalente auf dem Weg zum Leistungssport 
            ist die Unterstützung durch die Schule. Der angestrebte schulische 
            Abschluss darf durch sportliche Belastungen nicht gefährdet werden. 
            Insoweit nehmen die Kooperationsmaßnahmen von Schule und Leistungssport 
            im nationalen System des Nachwuchsleistungssports eine Schlüsselstellung 
            ein.  Diese beiden Verbundsysteme werden auch zukünftig im Mittelpunkt aller Initiativen in den Ländern bei der Umsetzung der gemeinsamen Ziele von Deutschem Sportbund, Sportministerkonferenz und Kultusministerkonferenz stehen, die in den Empfehlungen der KMK zur Weiterentwicklung der Talentsuche und Talentförderung in den Ländern (1997) und im Nachwuchs-Leistungssport-Konzept des DSB (1998) formuliert sind. 1.2 Konzeptionelle Voraussetzungen:  Um ein möglichst einwandfreies Funktionieren 
            der Kooperationsmodelle „Sportbetonte Schulen“ und „Partnerschule 
            des Leistungssports“ zu erreichen und zu gewährleisten, müssen 
            verschiedene Konzeptionelle Voraussetzungen für die jugendlichen Talente 
            geschaffen werden. So stehen neben der rein sportlichen und rein schulischen 
            Ausbildung noch weitere Aspekte der Organisation im Mittelpunkt.  1.3 Umsetzungsziele, Aufgabenverteilung und Merkmale für die Weiterentwicklung in den Ländern:  Nachfolgend werden 9 Merkmalsbereiche 
            genannt, die im Rahmen gemeinsamer Strategien und Maßnahmen von DSB 
            und KMK, der regionalen Partner in Schule und Sportorganisationen 
            sowie der Partner am jeweiligen Standort zur effektiven Weiterentwicklung 
            des nationalen Netzes von Kooperationsprojekten „Sportbetonte 
            Schulen“ und „Partnerschulen des Leistungssports“ 
            als vorrangige Ziele angesehen werden. o Aufnahmekriterien: Sportliche Eignung 
            einschließlich der sportmedizinischen Unbedenklichkeit und die schulische 
            Eignung für den betreffenden Bildungsgang.  1.4 Entwicklungsstand in Nordrhein-Westfalen (Stand Oktober 1999): Kooperationsprojekte „Sportbetonte Schule“ mit Sportinternat Standorte: Bochum, Detmold, Essen, Wuppertal, Schwerte Schulen: Märkische Schule (Gymnasium), Bochum / Hellweg-Gymnasium, Bochum / Pestalozzi-Realschule, Bochum / Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium, Detmold / Helmholtz-Gymnasium, Essen / Friedrich-Bährens-Gymnasium, Schwerte / Friedrich-Bayer-Realschule, Wuppertal / Carl-Fuhlrott-Gymnasium, Wuppertal Sportinternate: Bochum - Vollinternat (10 SchülerInnen) / Teilinternat (34 SchülerInnen) Detmold - Teilinternat (27 SchülerInnen) Essen – Teilinternat (24 SchülerInnen) Schwerte – Teilinternat (14 SchülerInnen) Wuppertal – Teilinternat (21 SchülerInnen) Leistungsstützpunkte: 8 Bundes-, 12 Landes-, 2 Olympiastützpunkte (Westfalen und Rhein/Ruhr) Kooperationsprojekte "Partnerschule des Leistungssports" mit Sportinternat Standorte: Aachen, Bergisch Gladbach, Blomberg, Bonn, Bünde, Detmold, Dormagen, Dortmund, Drais-Tiefenbach, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Köln, Leverkusen, Münster, Oberhausen, Senden, Straelen, Warendorf, Winterberg Schulen: 33 Schulen Leistungsstützpunkte: 13 Bundes-, 38 Landes-, 3 Olympiastützpunkte (Westfalen, Rhein/Ruhr, Köln-Bonn-Leverkusen) Kooperationsprojekte „Sportbetonte Schule“ und „Partnerschule des Leistungssports“ Sportklassen: Bochum - Hellweg-Gymnasium (SI)* / Bochum - Pestalozzi-Realschule (SI) / Detmold - Christian-Dietrich-Grabbe Gymnasium (SI/SII) / Essen - Helmholtz-Gymnasium (SI/SII) / Schwerte - Friedrich-Bährens-Gymnasium (SI) / Wuppertal - Friedrich-Bayer-Realschule (SI) Möglichkeiten für ein Leistungstraining am Vormittag: 6 Schulen mit Sportklassen Landesförderung: Förderung durch Bereitstellung von Landesmitteln und Lehrerstellen. Mit Landesmitteln werden gefördert: unterrichtliche Maßnahmen; individuelle Unterstützung der Schülerinnen und Schüler; Anschaffung von Sachmitteln für Sportinternat; Betreuung im Sportinternat; Leistungsstützpunkt. Wissenschaftsorientierte Begleitmaßnahmen in: Aachen, Bergisch-Gladbach, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster, Warendorf, Winterberg, Wuppertal durch Olympiastützpunkte. 2. Das Aktionsprogramm zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen in Nordrhein-Westfalen: Dieses „Aktionsprogramm zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen in Nordrhein-Westfalen“ wurde zwischen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport (federführend) und das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung, dem LandesSportBund Nordrhein-Westfalen und den Kommunalen Spitzenverbänden in Nordrhein-Westfalen am 02. Mai 2002 vereinbart. 2.1 Ausgangslage und Zielsetzung: Schule und Sportvereine haben neben der Aufgabe Kinder und Jugendliche für ein möglichst lebenslanges Sporttreiben zu motivieren und zu qualifizieren auch eine gemeinsame pädagogische Verantwortung für deren Bewegungs-, Spiel-, und Sporterziehung. Die in Nordrhein-Westfalen schon traditionelle Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen und gerade deren Förderung gehört zu den Schwerpunkten der Sportpolitik von Landesregierung und LandesSportBund. Bereits seit 1994 besteht eine Vereinbarung zwischen beiden Partnern, die später auch zur Einführung eines gemeinsamen Landesausschusses „Schule und Sportverein“ führte, der im jährlichen Wechsel vom Land bzw. vom LSB geführt wird. Obwohl die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen in Nordrhein-Westfalen weit entwickelt ist, konnte die Erwartung, möglichst viele Schülerinnen und Schüler für ein lebensbegleitendes Sporttreiben außerhalb und nach Verlassen der Schule zu gewinnen, noch nicht in allen Bereichen in zufrieden stellendem Maße erfüllt werden. Aus diesem Grund haben sich die Landesregierung, vertreten durch das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport (federführend) und das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, der LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. und die kommunalen Spitzenverbände auf das im folgenden vorgestellte „Aktionsprogramm zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen in Nordrhein-Westfalen“ verständigt, um die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen in Bereichen mit besonderem Handlungsbedarf gezielt zu verbessern und die bestehenden Kooperationen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. 2.2 Handlungsfelder und Maßnahmenbereiche: Handlungsfeld I: Mitwirkung von Sportvereinen an zusätzlichen Betreuungsmöglichkeiten im Nachmittagsbereich für Kinder und Jugendliche in der Primarstufe und der Sekundarstufe I verstärken Erklärung: Im Zusammenhang mit veränderten gesellschaftlichen Anforderungen werden verstärkt zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten im Nachmittagsbereich für Kinder und Jugendliche in der Primarstufe und der Sekundarstufe I gefordert. Bei der Gewährleistung schulergänzender, familienunterstützender Ganztagsangebote können auch die Sportvereine mitwirken, um Bewegung, Spiel und Sport als feste Bestandteile der ganztägigen Betreuung zu etablieren. Maßnahmen: o Information und Beratung von Schulen 
            und Sportvereinen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Rahmen 
            schulergänzender, familienunterstützender Ganztagsangebote  Handlungsfeld II: Das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen im Sport fördern Erklärung: Für Schulen und Sportvereine gilt, dass die Möglichkeiten, Jugendliche für die Übernahme ehrenamtlicher Aufgaben zu gewinnen, in der Vergangenheit noch nicht ausgeschöpft wurden. In Sportvereinen übernehmen Jungen im Allgemeinen mehr Aufgaben als Mädchen, obgleich sich die weiblichen jugendlichen Vereinsmitglieder in etwa gleich hohem Maße bereit erklären, ehrenamtlich aktiv zu werden Maßnahmen: oFörderung sportbezogener Aktivitäten 
            der Vertretungen von Schülerinnen und Schülern;  Handlungsfeld III: Mädchen und jungen Frauen den Zugang zum Sport erleichtern Erklärung: Die Wahrscheinlichkeit, Mitglied eines Sportvereins zu sein, ist für Jungen doppelt so hoch wie für Mädchen: Das Sportvereinsengagement ist immer noch „Männersache“ (50,1% der männlichen gegenüber 31,3% der weiblichen Jugendlichen sind Mitglieder eines Sportvereins). Für Mädchen und junge Frauen wirken sich darüber hinaus die soziodemographischen Determinanten, die einen Vereinseintritt eher unwahrscheinlich werden lassen, deutlicher aus als für Jungen. Diese Tendenz scheint in ähnlicher Weise auch für den außerunterrichtlichen Schulsport zu gelten Maßnahmen: o Sensibilisierung der Sportlehrkräfte 
            in den Schulen sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sportvereinen 
            für die spezifischen Bedürfnisse und Interessen von Mädchen und jungen 
            Frauen im Sport (auch für die Förderung des sportlichen Begabungskonzepts 
            von Mädchen und jungen Frauen);  Handlungsfeld IV: Kindern und Jugendlichen mit mangelnden Bewegungserfahrungen und körperlichen Leistungsschwächen den Zugang zum Sport erleichtern Erklärung: Kinder und Jugendliche, die sich im Sport wenig zutrauen oder deren geringe sportmotorische Kompetenz z. B. durch Notengebung oder (schul)ärztliche Untersuchungen bestätigt wurde, sind im außerunterrichtlichen Schulsport wie im Freizeit- und Vereinssport unterrepräsentiert. Offensichtlich sind noch weitere Bemühungen erforderlich, um sportschwache und im Sport weniger motivierte Kinder und Jugendliche für außerunterrichtliche und außerschulische Sportaktivitäten zu gewinnen Maßnahmen: o Sensibilisierung und Qualifizierung 
            der Sportlehrkräfte in den Schulen sowie von Mitarbeiterinnen und 
            Mitarbeitern in den Sportvereinen für die spezifischen Probleme und 
            Förderungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen mit mangelnden 
            Bewegungserfahrungen und körperlichen Leistungsschwächen;  Handlungsfeld V: Zugangschancen zum Sport von Kindern und Jugendlichen der Haupt- und Sonderschulen und aus einkommensschwachen Bevölkerungskreisen erhöhen Erklärung: Die Wahrscheinlichkeit, niemals Mitglied in einem Sportverein zu werden, ist für Heranwachsende aus einkommensschwachen Bevölkerungskreisen und für Haupt- und Sonderschüler/-innen immer noch sehr hoch. Lediglich 25,8% der Vereinsangehörigen rekrutieren sich aus dem Kreis der Jugendlichen, deren soziale Schichtzugehörigkeit als niedrig eingestuft werden kann. Betrachtet man die Quote der Vereinszugehörigkeit nach der jeweiligen Schulkarriere, so wird deutlich, dass z. B. 53,1% der Kinder und Jugendlichen das Gymnasium, 36,4% die Realschule und 32,9% die Hauptschule besuchen. Diese Befunde gelten tendenziell auch für die Sportaktivitäten von Heranwachsenden im außerunterrichtlichen Schulsport. Maßnahmen: o Qualifizierung der Sportlehrkräfte 
            in den Haupt- und Sonderschulen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 
            in den Sportvereinen für den Umgang mit diesen Kindern und Jugendlichen; 
             Handlungsfeld VI:  Jugendliche Sporttalente auch nach 
            Beendigung ihrer leistungssportlichen Laufbahn betreuen Erklärung: 
             o Als vorbeugende Maßnahme sind rechtzeitig 
            Beratungsgespräche zu planen, um Sportlerinnen und Sportler mit leistungssportlicher 
            Perspektive möglichst an die Verbundsysteme Schule und Leistungssport 
            zu vermitteln, um die leistungssportliche Ausbildung so früh wie möglich 
            durch umfassende flankierende Maßnahmen begleiten zu lassen, die auch 
            der nachsportlichen Schul- und Sportkarriere sowie der weiteren positiven 
            Persönlichkeitsentwicklung dienen sollen;  Das genannte Aktionsprogramm wird in der 13. Legislaturperioden von 2001 – 2005 durchgeführt. Grundsätze zur Planung und Durchführung werden im Landesausschuss „ Schule und Sportverein“ abgestimmt und verabschiedet. Dabei sollen im Zeitraum von 2001 – 2002 die Voraussetzungen für unten genannte Punkte geschaffen werden o Entwicklung und Abstimmung von Handlungskonzepten 
            (einschl. Förderkonzepten),  3. Leitfaden Kooperation Schule und Sportverein: Der hier dargestellte Leitfaden hat das Ziel, alle in Schulen und Sportvereinen handelnden Personen, die miteinander kooperieren wollen, darüber zu informieren, dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit für beide Seiten Vorteile bringen kann. Ferner soll hiermit ein Anstoß gegeben werden Kooperationsprojekte entstehen zu lassen und zu fördern. Wichtigste Absicht ist es jedoch dazu beizutragen, dass unsere Kinder und Jugendlichen möglichst viel Bewegung, Spiel und Sport in Schulen wahrnehmen können. << Die Kooperation von Schulen und Sportvereinen ist wichtig, weil die Zusammenarbeit allen nützt >> 3.1 Was können Schulen und Sportvereine zum Gelingen von Kooperation tun? 3.2 Die wichtigsten Kontaktwege für Kooperation:  -Ständige Konferenz der Kultusminister 
            der Länder in der Bundesrepublik Deutschland Kommission „Sport“: 
            Schule und Leistungssport – Verbundsysteme in den Ländern (Bericht 
            über den Entwicklungsstand der pädagogischen Betreuungsmaßnahmen für 
            jugendliche Leistungssportlerinnen und Leistungssportler im Rahmen 
            der Kooperationsprojekte „Sportbetonte Schule“ und „Partnerschule 
            des Leistungssports“ in den Ländern); Berlin 2000  -LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport NRW, dem Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung NRW und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände: Leitfaden Kooperation Schule und Sportverein; LandesSportBund; Duisburg 1999 
 4. Schule und Körper im Wandel der Zeit - Von der „Disziplinierungsanstalt“ zur „bewegten Schule“Gliederung:  1. Einleitung  Betrachtet man die Schule aus einer historischen, körperkulturellen Sicht als Bewegungsraum, so fällt dies schwer. Vielmehr wurde der natürliche Bewegungsdrang der Schüler und Kinder durch eine Disziplinierung des Körpers unterdrückt. Im Laufe der Zeit wurde durch verschiedene Autoren und Forscher aufgedeckt, dass „leibliche Regungen des Menschen nicht auszuschalten sind“ (GÜNZEL/LAGING; 1999), so dass eine solchen Disziplinierung nicht dem menschlichen Naturell entsprechen kann und von daher abzuschaffen ist. In reformpädagogischen Konzepten wurde zwar der Versuch gewagt mehr Bewegung in die Schulen zu bringen, doch ist es bei ersten Versuchen geblieben. Nach wie vor fordern Pädagogen die Schule als ganzheitlichen Bewegungsraum, in dem auf das moderne Körperverständnis eingegangen wird und die „Stillegung des Körpers“ komplett der Geschichte angehören soll. In der vorliegenden Arbeit soll auf diese Problematik eingegangen werden. Ich werde versuchen das Körperverständnis in der Schule aus der Vergangenheit bis hin zu den neuen Forderungen nach einer „bewegten Schule“ in unserer heutigen Zeit aufzuzeigen. In der höfischen Gesellschaft des 17./18. Jahrhunderts war es ein Muss seinen Körper und dessen Bewegungen fest unter Kontrolle zu haben. Wer diesen Anforderungen nicht nachkam, dem drohte der soziale Abstieg oder gar Ausschluss. (RUMPF, 1981) Unter dem Druck dieser wachsender Abhängigkeitsketten wurden die Menschen der damaligen Zeit gezwungen ihren Körper zu disziplinieren und zu beherrschen. Nur Bewegungen, die beabsichtigt und willentlich ausgeführt wurden, galten als grazil. Als Vorbild und Bahnbrecher für grazile Bewegungen galt das Militär mit seiner Ausbildung. Bewegungen durften nur auf kurze und prägnante Befehle hin ausgeführt werden. Diese Auffassung von graziler Bewegung sollte auch auf die Gesellschaft übertragen werden. Durch den absoluten Gehorsam und die Unterdrückung des natürlichen Bewegungsdrangs sollten die Gesellschaftskräfte gesteigert werden, die Produktion erhöht, die Wirtschaft entwickelt und das Niveau der öffentlichen Moral gehoben werden. Um den Grundstein eines solchen Körperverständnisses so früh wie möglich zu legen, wurde in den damaligen Lehranstalten auf eine Disziplinierung und Kategorisierung besonderer Wert gelegt. Die Rolle der Lehranstalt hatte zur höchsten Prämisse den Schülern absolute Disziplin und Gehorsam zu vermitteln. Bewegungen hatten keinen Platz an den Schulen.  „Der Lehrkörper ist ein Instrument 
            zur Disziplinierung unwillkürlicher sinnlicher Regungen – sowohl 
            bei der Person des Lehrers wie bei den Schülern“ (LAGING, 1999) 
            Der Lehrer ist im Grunde die Macht, die auf den Schüler einwirken 
            kann. Er sollte „mehr denn je nach starker Persönlichkeit streben, 
            unermüdlich an sich arbeiten und sich nicht in trivialen Äußerlichkeiten 
            verlieren.“ (MATTHIAS, 1895) In diesen Zitaten stecken schon 
            viele Vorschriften, an die sich ein Lehrer zu halten hat. Ebenso wie 
            die Schüler muß auch er seinen Körper disziplinieren.  „Grundlage aller Gesamtheit und aller Disziplin ist der Gehorsam. Der Gehorsam ist die erste gute Lebensgewohnheit, die Vorbedingung aller anderen guten Gewohnheiten und der Anfang praktischer Lebensweisheit“ (MATTHIAS, 1895)  In diesem Zitat zeigt sich, welchen 
            Auflagen sich der Schüler um die Jahrhundertwende zu fügen hatte. 
            Wenn ein Schüler der damaligen Zeit sich in der Schule befand, so 
            mußte er in die Rolle des Lernkörpers hineinschlüpfen. Absolute Kontrolle 
            über den Körper und seine Bewegungen war oberste Schülerpflicht. Die 
            Hände mußten auf den Tisch gelegt werden, die Beine gehörten nebeneinander 
            gestellt, der Oberkörper hatte aufrecht zu sein. (vgl. LAGING, 1999) 
            Wären die Hände unter der Bank, so konnte dies „unbeabsichtigten, 
            unkontrollierten und nicht an den Zwecken der Schule orientierte Handlungen 
            vollführen.“ (RUMPF, 1981)  Wer von uns erinnert sich nicht an seine eigene Schulzeit. Denken wir einmal zurück, so kann doch sicher jeder eine Menge aus seiner Schulzeit erzählen. Gerne erinnern wir uns an die Späße, die wir den Lehrern und Mitschülern gespielt haben. Doch wie sah unser normale Schulalltag aus. Die meisten denken sicher noch an 45 Minuten stillsitzen und dem Vortrag des Lehrers folgen. Sicherlich war unser Unterricht im Vergleich zu dem des letzten Jahrhunderts schon wesentlich offener. Mußten wir nicht mehr kerzengerade, nach Rangfolge in unseren Bänken sitzen, sondern durften wir uns auf unseren Stühlen schon „frei“ bewegen, so waren wir doch in unserem Bewegungsdrang eingeschränkt. Aufstehen, herumgehen oder Aufgaben im Stehen lösen, waren den meisten von untersagt, vielmehr beschränkte sich unser freies Bewegen auf die Pausen oder manchmal auf den Sportunterricht. Erst seit einigen Jahren wird das Anliegen gerade im Grundschulbereich nach einem offenen Unterricht, in dem Bewegungen erlaubt, sind immer mehr gefordert. Die Kinder zeigen im Unterricht eine zunehmende Unruhe und Unkonzentriertheit. Für den Lehrer ist von daher das Unterrichten in der heutigen Zeit schwieriger geworden. Es gibt keine stillsitzende, zuhörende und aufmerksamen Kinder mehr, vielmehr räkeln sich die Kinder auf ihren Stühlen, stehen auf und konzentrieren sich auf andere Dinge als den Unterricht. (vgl. GEBAUER, 1991) Aus diesen Beobachtungen und Erfahrungen mußten Veränderungen im Schulalltag resultieren. Ein erster Ansatz ist hier in den Anleitungen für Bewegungs-, Konzentrationsspiele, Entspannungs- und Stilleübungen sowie bewegungsaktivierende Lernformen zu finden. (vgl. LAGING, 1999) Oft resultiert diese angesprochene Unruhe und Unkonzentriertheit daraus, daß die meisten Kinder in immer größer werden Städten, mit immer weniger Grünflächen zum Spielen und Toben leben, so das diese Kinder kaum noch einen Ausgleich zum „Sitzunterricht“ in den Nachmittagsstunden finden können. Ihre Freizeit verbringen die Schüler nicht mehr draußen, sondern in den Kinderzimmern, in denen oftmals eine regelrechte Elektroflut auf einen hereinbricht. Elektronisches Spielzeug, Fernseher, Computer und Handy haben inzwischen in nahezu jedem Kinderzimmer Einzug gehalten. Folglich kann die Schule davon nicht unberührt bleiben. „Schulen wandeln sich vom Lernort zum Lebensort mit ausgewiesenen Erfahrungsbereichen in der Bewegung.“ (LAGING, 1999)  Der Körper fordert seinen Bewegungsdrang 
            in der Schule. Oftmals wird schon versucht den Schulhof von einer 
            ehemaligen Asphaltwüste in einem ansprechenden Bewegungsraum mit kindgerechten 
            Spielmöglichkeiten umzugestalten. Vermutlich ist dies allein jedoch 
            nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man den Vergleich zwischen 
            Unterrichtszeit und Pausenzeit sieht. Erschreckend ist auch, in wie 
            weit die Gesundheit der Kinder aufgrund der Bewegungsarmut leidet. 
            Häufiger als zuvor zeigen Kinder heute medizinisch-psychologische 
            Bewegungs-auffälligkeiten oder Bewegungsmangelerscheinungen. Jedes 
            5. Kind zeigt bereits vor der Einschulung motorische Unruhe oder ziellose 
            Aktivitäten. Wiederum wird hierfür ein zu geringer Bewegungsumfang 
            im Alltagsleben verantwortlich gemacht. Schlechtes Sitzmöbiliar, Sitzunterricht 
            überhaupt, die Eßgewohnheiten, mangelnde Motorik beeinflussen ebenfalls 
            eine gesunde Entwicklung in erheblichem Maße. Ein weiterer Kritikpunkt 
            ist der Schulsport in der heutigen Zeit. „Der Schulsport, an 
            dem die Kinder teilnehmen müssen, ist nicht bewegt.“ (LAGING, 
            1999)  4. Forderung nach einer bewegten Schule: Hat man in den vorherigen Kapitel gelesen, dass die Bewegungsfreiheit in der Schule im Laufe der Zeit immer offener und bewegter wurde, so gibt es nach wie vor Pädagogen, die eine noch freiere Schulform fordern. Allen voran kann man hier Hartmut von Hentig nennen, der an der Laborschule in Bielefeld versucht sein Projekt von der „bewegten Schule“ umzusetzen. In diesem Kapitel werde ich nun das von Hartmut von Hentig entworfenen Idealbild darstellen. Nach seinen Vorstellungen versuchte er ein Idealbild der „bewegten Schule“ zu entwerfen und in Bielefeld zu erproben. Dieses Idealbild wird seiner Meinung nach durch sechs Thesen gestützt und begründet.  1. These:    2. These:    3. These:   4. These:   5. These:   6. These:  In seiner ersten These, bei der v. Hentig die Schule als ein Lebensraum beschreibt, weist er darauf hin, daß in der heutigen Zeit die Schule für eine Vielzahl von Kindern ein Ort ist, an dem sie sich täglich mehrere Stunden in erträglicher Atmosphäre aufhalten. Die Zeit, in der die Kinder in der Schule sind, muß immer mehr mit den Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen der Erwachsenen verglichen werden. „...die Schule ist etwas so Umfassendes wie das Berufsleben...“ (HENTIG, 1993). V. Hentig fordert die freie Bewegungsmöglichkeit in einem Lebensraum und will mit aller Konsequenz den alten Ansichten von Disziplinierung des Körpers (vgl. Kap. 2) entgegenwirken. Der Mensch muß als Mensch gesehen werden und darf nicht in die Rolle des „Lernkörpers“ gezwängt werden. Die Schüler müssen sich gemäß ihres Alters bewegen und verhalten dürfen. Als Beispiel sollen hier nur ein paar Forderungen von v. Hentig aufgeführt werden: - zuhören, mithören, träumen - lernen, sich bewegen, sich in Szenen setzen - sich aus der Gemeinschaft zurückziehen - ruhen, still sein, konzentriert lesen - spielen - usw. (vgl. HENTIG, 1993) Aus seiner Sicht sind diese so einfach erscheinenden Forderungen in der Realität nur schwer umzusetzen. Gerade die Forderung sich bewegen dürfen sieht er in der heutigen Schule als noch nicht durchsetzbar. Zu strikt sind die Vorgaben an die Schüler sich, während des Unterrichts auf den ihnen zugewiesenen Platz aufzuhalten und in angemessener Form des Sitzens dem Unterricht zu folgen. Eine weitere Botschaft an ein neues reformiertes Schulsystem gibt er durch den Hinweis, daß die Schüler mit allen Sinnen lernen sollten. „In ganz alter Zeit waren Lernen und Leben nicht getrennt“ (HENTIG 1993) Die Menschen lernten durch das Prinzip „learning by doing“, sie waren unmittelbar ihrer Umwelt ausgesetzt und mußten durch diese lernen mit ihr in Einklang zu leben. Erst in späterer Zeit wurden die Bereiche Leben und Lehren getrennt. Daraus entstanden die Schule und der Unterricht. V. Hentig fordert nun diese Grenze zwischen Lernen in der Schule und dem Lernen am Leben wieder mehr zusammenwachsen zu lassen. Dies soll in einer Schule, die sich dem Prinzip Lernen mit allen Sinnen verschrieben hat und dies auch in praktischen Einheiten in den Schulbetrieb übernimmt, durchgeführt werden. Mit der Feststellung, daß die Kinder 
            heute in einer Welt leben, in der verschiedenen Kulturen und Charaktere 
            aufeinander treffen verweist v. Hentig auf die Problematik der „pluralistischen“ 
            Gesellschaft, in der die Würde des Einzelnen trotz allem geachtet 
            werden muß. Aufgrund verschiedener Kulturen gewinnen wir an Reichtum 
            für unser Leben, doch entstehen hier auch Probleme. Die Schule hat 
            von daher die Aufgabe eine Balance zwischen Individuum und Gesellschaft 
            mittels der Erziehung zu schaffen. „Erziehung ist nicht nur 
            ein Akt der Lebenssicherung einer Gesellschaft“ (HENZIG; 1993) 
             Ein Schlagwort, das dies ausdrücken 
            könnten, ist das „ganzheitliche Lernen“. In diesem Begriff 
            verankert ist, daß die Schüler mit allen Sinnen lernen soll. Es sollen 
            Defizite, die in der Regelschule immer deutlicher werden aufgegriffen 
            und verbessert werden. Zu diesen Defiziten zählen: - der Verlust von 
            sinnlicher Erfahrung zugunsten von Theorie - der Verlust von Zusammenhang 
            und Sinn zugunsten von Funktionalität - der Verlust von Verantwortung 
            zugunsten von Ressort- Zuständigkeit - der Verlust von Verstehen zugunsten 
            von gespeichertem Wissen - der Verlust von Unmittelbarkeit zugunsten 
            von Ver-Mitteilung, also von „Mediatisierung“ Die Schüler 
            müssen zu Beginn ihrer Schulzeit zunächst einmal ihre kleine Welt 
            mit den Schulalltag bringen dürfen. Sie dürfen nicht von Anfang gezwungen 
            werden, sich den vorgeschriebenen Regeln einer Regelschule beugen 
            zu müssen, in dem sie z.B. von heut auf morgen ruhig auf einem Stuhl 
            sitzen und aufmerksam dem Unterricht folgen müssen. Vielmehr sollen 
            die Schüler zunächst einmal ermutigt werden durch die Betätigung all 
            ihrer Sinne erste Erfahrungen im Schulalltag zu sammeln. Umsetzbar 
            ist dies durch Bewegungen auf einem Bauspielplatz, musizieren und 
            erproben des künstlerischen Bereichs. Die Schüler sollen neben Erfolgserlebnissen 
            auch Fehler machen dürfen. Die Fehler gehören zum Lernen und dürfen 
            ein Kind zu keiner Zeit entmutigen.  Diese Aussage versuchte er durch eine mehrgliedrige Begründung: 1. Man geht nur zu dieser „Lebenschule“, 
            wenn man sich davon erhofft etwas besonderes zu lernen, etwas, das 
            man nicht irgendwo mal eben aufschnappen kann.  Diese Arbeit sollte einen Überblick über die Entwicklung der Schule und des Körpers in den letzen 100 bis 110 Jahren geben. Erfreulicherweise kann man sicherlich eine positive Entwicklung feststellen. Waren die Schüler zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch voll und ganz von der Autorität des Lehrers unterdrückt, so ist das Leben dank der reformpädagogischen Ansätze sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler wesentlich einfacher und entspannter in der Schule geworden. Im Laufe der Jahre hat sich die Schule zu einem Lebensraum für den Schüler entwickelt. Der Lehrer hat die Rolle des Begleiters übernommen. Schüler können sich frei äußern haben Mitspracherecht. Von der Disziplinierungsanstalt sind wir Gott sei Dank weit entfernt. Ob sich die Forderungen von v. Hentig in den nächsten Jahren in die Realität des Regelschulalltags umsetzten lassen, bleibt abzuwarten und vermag ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen. Meiner Meinung nach sind in diesen Forderungen gute Ansätze zu finden, die den Schulalltag der Kinder bereichern würden.  -GRÜNZEL, W.; LAGING, R. (HRSG.): 
            Neues Taschenbuch des Sportunterricht Hohengehren, 1999  Gliederung: 1. Feststellung der Schulreife 2. Das Kieler Einschulungsverfahren 1.Feststellung der Schulreife RdErl. vom 12. Dezember 1985 (NBl. KM. Schl.-H. 1986 S. 2) Gemäß § 2 Abs. 2 der Grundschulordnung beurteilt der Schulleiter, ob die schulpflichtig werdenden und die für eine vorzeitige Aufnahme angemeldeten Kinder geistig, körperlich und seelisch genügend entwickelt sind, um mit Erfolg am Unterricht der Grundschule teilzunehmen.  1. Kieler Einschulungsverfahren - den Anforderungen der Grundschulordnung entspricht, die zur Feststellung der Schulreife auch die Beobachtung des Lern- und Sozialverhaltens verlangt, - dem Schulleiter und den Lehrkräften ermöglicht, ihre Erfahrungen aus dem Unterricht mit Schulanfängern einzubringen, -eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse sicherstellt; in der Vergangenheit hat sich eine zu große Spannweite bei Zurückstellungen der Schulanfänger zwischen verschiedenen Grundschulen in einem Schuljahr ergeben.  Mit der Entwicklung eines solchen 
            Einschulungsverfahrens beauftragte das Kultusministerium einige Schulpsychologen. 
            Sie haben in Zusammenarbeit mit Schulleitern und Lehrkräften nach 
            vierjähriger Erprobung und Weiterentwicklung an insgesamt 16 schleswig-holsteinischen 
            Grundschulen jetzt ein Verfahren erarbeitet. 1.1 Ein Leitfaden für das Gespräch mit den Eltern, das im Beisein des Kindes oder allein mit den Eltern vom Schulleiter geführt wird. 1.2 Ein Unterrichtsspiel: Eine kleine Gruppe von Schulanfängern (maximal 6 Kinder) wird von einer Lehrkraft "unterrichtet" während eine zweite Lehrkraft das Lern- und Sozialverhalten der Kinder beobachtet. Der Unterricht ist so gestaltet, daß die sozialen Fertigkeiten, die Ansprechbarkeit in der Gruppe, die Konzentrationsfähigkeit, die Arbeitsbereitschaft und der motorische Entwicklungsstand mit erfaßt und gleichzeitig auch die kognitiven Lernausgangslagen des einzelnen Kindes deutlich werden. Vorgefertigte Beobachtungsbögen mit Bewertungshinweisen erhöhen die Beobachtungsgenauigkeit und erleichtern den Lehrkräften die Beurteilung. 1.3 Eine Einzeluntersuchung: Sie sollte nur noch durchgeführt werden, wenn nach dem Unterrichtsspiel die Entscheidung über die Schulreife unklar ist. In diesem Verfahren wird die Schulreife nicht - wie z. B. bei der Vielzahl der älteren Schulreifetests - durch Addieren aller Punkte abgelesen. Vielmehr muß der Schulleiter - ggf. in Abstimmung mit den das Verfahren durchführenden Lehrkräften - aufgrund aller Beobachtungen und der in einer Gesamtauswertung übersichtlich dargestellten Stärken und Schwächen des Kindes über die Schulreife selbst entscheiden. 2. Empfehlung Die bisherigen Erfahrungen an den Grundschulen haben gezeigt, daß das Kieler Einschulungsverfahren eine Reihe von Vorteilen aufweist: - Das Unterrichtsspiel in der äußeren Form von Unterricht weckt bei den Kindern viel Freude und Interesse am künftigen Besuch dieser Schule und ist damit eine sehr gute Vorbereitung auf den Schulanfang. - Das Beobachten der Kinder im Unterrichtsspiel trainiert die Lehrkräfte insbesondere in der Einzelbeobachtung von Schülern; sie ist z. B. eine wesentliche Voraussetzung für die Differenzierung im Grundschulunterricht. - Die Einzelbeobachtungen aus dem Einschulungsverfahren sind eine Hilfe für die schnelle und gezielte Einleitung von Förderungsmaßnahmen der Lehrkräfte des 1. Schuljahres. - Bei einer Zurückstellung vom Schulbesuch sind die Einzelbeobachtungen eine sehr gute Grundlage für die Arbeit im Schulkindergarten. Sie sind daher in den unter Ziffer 6.4 des neuen Lehrplanes für den Schulkindergarten vorgeschriebenen Entwicklungsbericht einzutragen. Aus allen vorstehenden Gründen wird daher hiermit das "Kieler Einschulungsverfahren" als Verfahren zur Feststellung der Schulreife nach § 46 SchulG zugelassen und den Schulen zur Anwendung empfohlen. Bei der Anwendung des Verfahrens kann der Schulleiter entscheiden, - ob alle oder einzelne Teile des Verfahrens eingesetzt werden, - ob alle Kinder oder nur bestimmte Gruppen - (z. B. Kinder, die nicht im Kindergarten oder im Schulkindergarten waren) - nach diesem Verfahren beobachtet werden. Für die Durchführung der Einzeluntersuchung ist die Zustimmung der Eltern erforderlich. Einführungsveranstaltungen durch das IPTS Der Einsatz des Kieler Einschulungsverfahrens sollte jedoch erst erfolgen, nachdem zumindest der Schulleiter an einer Einführungsveranstaltung des IPTS teilgenommen hat. Deshalb werden die IPTS-Seminare für Grund- und Hauptschulen regionale Fortbildungsveranstaltungen anbieten: - Im Februar 1986 werden die Schulleiter in das gesamte Verfahren eingeführt, um mit der Handhabung der einzelnen Teile vertraut zu werden und die pädagogischen und psychologischen Möglichkeiten des Verfahrens sinnvoll nutzen zu können.  - Im März 1986 werden die durchführenden 
            Lehrkräfte (möglichst aus den zukünftigen ersten Klassen) bzw. Schulleiter 
            insbesondere in das Unterrichtsspiel eingeführt, wobei der Schwerpunkt 
            auf Beobachtungsschulung liegt. Referenten bei den Fortbildungsveranstaltungen 
            werden Vertreter 4. Ärztliche Untersuchungen Nach § 2 Abs. 2 Satz 3 der Grundschulordnung soll der Schulleiter in seine Entscheidungen über die Schulreife auch das Ergebnis der schulärztlichen Untersuchung einbeziehen. Es wird bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, daß die Ergebnisse der schulärztlichen Untersuchung - die vor Beginn des Besuchs der Grundschule erfolgt und die Schulreife aus ärztlicher Sicht beurteilen soll - nach § 3 Abs.? der Verordnung über schulärztliche Aufgaben den Eltern und der Schule ausschließlich auf dem vorgeschriebenen Vordruck mitgeteilt werden kann. Dieser Vordruck ist im Nachrichtenblatt des Kultusministers 1985 S. 149 abgedruckt. Mündliche Äußerungen des Schularztes bei der Untersuchung sind unverbindliche Vorausmitteilungen. Der Schulleiter ist dafür verantwortlich, daß die so mitgeteilten Ergebnisse der schulärztlichen Untersuchung auch den Klassenlehrer erreichen und bei Zurückstellungen zu dem Entwicklungsbericht des Schulkindergartens kommen. (Quelle: http://www.schulrecht-sh.de/) 
 2.Das Kieler Einschulungsverfahren: Ein Verfahren, das eine Entscheidungshilfe darstellen soll bei der Frage, ob ein Kind schulfähig ist oder eher noch zurückgestellt werden sollte. Gesamtkonzept: Alle an der Entscheidung beteiligten Partner und Stellen sollen mitwirken  · die Eltern des Kindes werden befragt 
             bietet auch dies keine eindeutige Entscheidung, kann noch die Einzeluntersuchung des Kieler Einschulungsverfahren angewendet werden Das Konzept des Unterrichtsspiels: In Analysen zur Einschulungsdiagnostik haben sich außer dem  · kognitiven auch Der kognitive Bereich gliedert sich in die Einzelbereiche  · Wahrnehmung  Motorik Der motivationale Bereich umfasst folgende Paradigmen · Anstrengungsbereitschaft ergänzt durch das Elterngespräch und Beobachtungen zur  · Selbstständigkeit  Die soziale Kompetenz zeigt sich, wie das Kind sich verhält bei  · Kontaktaufnahme zu Kindern   Arbeiten in der Kleingruppe  Nicht ganz so einfach einzuschätzen ist der emotionale Bereich dazu gehören  · Leistungsangst  soziale Angst Die Einzeluntersuchung: Die Einzeluntersuchung wird von der Beratungslehrerin durchgeführt, wenn das Unterrichtsspiel im kognitiven Bereich zu wenig Aufschluss gibt. Es empfiehlt sich außerdem, wenn das Kind noch nicht genügend deutsche Sprachkenntnisse hat. Im Einzelfall kann ein Dolmetscher hinzugezogen werden.  · Wahrnehmung  Motorik Die Durchführung des Unterrichtsspiels: Das Unterrichtsspiel soll als Gruppenverfahren durchgeführt werden. Als empfehlenswert erwiesen sich Gruppenstärken von vier bis maximal sechs Kindern. Man benötigt eine Spielleitung und für die Beobachtung jeweils eine Person für zwei Kinder. Unerfahrene Beobachter sollten möglichst nur ein Kind beobachten müssen. Zur Vorbereitung sollte beachtet werden  · Gruppenverfahren für vier bis sechs 
            Kinder  genügend Papier oder Vorlagen, falls ein Kind einen Fehler macht und es neu beginnen will (sonst kann es ungewollte Tränen geben) möglichst gleich nach der Durchführung mit den Beobachterinnen auswerten, da sonst die Personen nicht mehr greifbar oder die Beobachtungen schon zu weit weg sind  Literaturangaben: Das Kieler 
            Einschulungsverfahren: 
 
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