Aufwachsen in der damaligen Sowjetunion
In Deutschland angekommen
Die Suche nach spiritueller Erfüllung
Religion und ihr Zweck
Ein Weg der Selbstfindung und Offenheit

Die Erfahrung von Antisemitismus in der damaligen Sowjetunion und die Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität waren für sie eine Herausforderung. Von Mobbing auf dem Land bis hin zu Vorurteilen in der Schule, wurde sie von ihrer jüdischen Identität begleitet. Das Jüdisch-Sein ist schon seit der Kindheit fest mit dem Gefühl von nationaler Zugehörigkeit verknüpft. Auch als junge Erwachsene wurde sie mit der Feindseligkeit konfrontiert. Sie berichtete von einem Nachbarn, der sie wegen zu lauter Musik als “Jude” beleidigte und ihr in ihre Schuhe im Hausflur spuckte.

Die Migration nach Deutschland mochte eine Flucht vor dem Antisemitismus gewesen sein, aber sie hinterließ dennoch ein Gefühl der Unsicherheit. Die jüdische Identität blieb ein wichtiger Bestandteil ihres Selbstverständnisses, obwohl sie oft mit Diskriminierung und Ausgrenzung verbunden war. Diese Erfahrungen warfen ein Licht auf die tiefe Verwurzelung des Antisemitismus in der Gesellschaft und die Herausforderungen, mit denen sie als Jüdin konfrontiert wurde, wenn es um ihre Identität ging. Es entstand darüber hinaus ein Zugehörigkeitsgefühl, bei dem Kontakt mit anderen Juden, welche auch aus der Sowjetunion immigriert sind - sie teilten aus ihrer Perspektive die gleiche Nationalität; Jude/Jüdin.

Eine Reise nach Israel markierte den Beginn der Auseinandersetzung mit dem Christentum. Die Vielfalt der religiösen Landschaft in Israel bot eine Fülle von Möglichkeiten, sich mit verschiedenen Traditionen und Lehren auseinanderzusetzen. Die Betonung einer kritischen Haltung und die Offenheit für verschiedene religiöse Perspektiven, zeigte eine tiefe Suche nach spiritueller Erfüllung und Verständnis.

Gebete werden nicht nur als Mittel zur Kommunikation mit Gott betrachtet, sondern auch als Werkzeug, um persönliche Ziele zu erreichen. Die persönlichen Erfahrungen mit Gebeten und spirituellen Praktiken werden als Bestätigung des Glaubens interpretiert und stärken das Vertrauen in die Wirksamkeit von religiösen Ritualen. Das Jüdisch-Sein ist für sie primär eine kulturelle und nationale Eigenschaft, daher ist ihr zwar eine Synagoge für ein Gebet am liebsten, jedoch kann beispielweise eine Moschee oder eine Kirche den gleichen Zweck erfüllen - die Kommunikation mit Gott.

Diese persönlichen Geschichten bieten einen faszinierenden Einblick in die Komplexität der Suche nach Identität und Glauben. Sie zeigen die Herausforderungen, aber auch die Chancen, die mit dieser Reise verbunden sind. Ob es nun darum geht, mit Vorurteilen und Diskriminierung umzugehen oder neue spirituelle Perspektiven zu entdecken - diese Geschichten erinnern uns daran, dass der Weg zur Selbstfindung oft mit Herausforderungen verbunden ist, aber auch mit Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und spiritueller Erfüllung.