Das bisherige Stadion
des FC Schalke 04, das Parkstadion, hat ein relativ geringes Alter von ca. 25
Jahren. Trotzdem genügt es nicht mehr den Anforderungen, die an
ein internationales Fußballstadion gestellt
werden. Es bestehen Schäden an den tragenden Stahlbetonelementen in Größenordnungen,
die eine Genehmigung seitens der UEFA für
Europapokalspiele nicht mehr zuließen.
Außerdem entspricht das
Parkstadion nicht mehr den heutigen Anforderungen, die an ein modernes Fußballstadion
gestellt werden: Eine zu geringe Anzahl überdachter Plätze, fehlender Komfort
und die große Entfernung zum Spielfeld sind nicht mehr zeitgemäß.
Deshalb wurde der Bau einer
modernen Arena geplant. Dies bewirkte auch eine Verlängerung der Genehmigung für
Europapokalspiele im Parkstadion.
Bild
1: Parkstadion und neue Arena
"Auf Schalke"
Zur Umsetzung des Bauvorhabens wurde die Stadionbeteiligungs- GmbH & Co. KG gegründet. Die Finanzierung der Gesamtkosten von 358 Millionen Mark wird größtenteils durch einen Kredit aufgebracht, den ein Bankenkonsortium unter der Führung der Hamburgischen Landesbank bereitstellt. Weiterhin sind 15 Millionen DM als Darlehen der Fans enthalten. Die Fans geben dem FC Schalke 04 kleine, zinslose Kredite über je 500 Mark. Dieser Betrag wird über einen Zeitraum von zehn Jahren in Form von Warengutscheinen zurückgezahlt. An einer Ehrenwand werden alle Namen der geldgebenden Fans verewigt.
Mit der Projektentwicklung
wurde, aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Stadionbau, das niederländische
Unternehmen HBM-Bau GmbH beauftragt. So lagen zum Beispiel der Neubau des
Arnheimer Stadions, des Rotterdamer und Eindhovener Stadions in den Händen
dieser Firma.
In der Planungszeit von nur
drei Jahren wurde ein modernes Konzept für die neue Schalke-Arena entwickelt:
Der wichtigste Aspekt ist die Multifunktionalität: Die Arena "Auf
Schalke" erhält einen herausfahrbaren Rasen und ein Schiebedach. Damit
kann sich das Fußballstadion unter freiem Himmel in nur wenigen Stunden in eine
riesige Halle für Top-Events aller Art verwandeln. Ob Tennis, Boxen, Rock und
Pop-Konzerte, Klassik-Aufführungen, Musicals, Fernsehshows, Aktionärsversammlungen
sowie Partei- und Kirchentage - die Arena "Auf Schalke" bietet die
besten Voraussetzungen für einen engen Kontakt zum Geschehen, denn die Tribünen
grenzen direkt ans Spielfeld. Keinerlei Sichtbehinderungen durch hohe Mauern,
keine Käfig-Kulisse hinter hohen Zäunen.
Baubeginn war am 21. November
1998. Mitte August 2001 soll die Arena feierlich eröffnet werden.
Die Projektsteuerung wurde
ebenfalls der HBM-Bau GmbH übertragen. Sie überwacht den Bauablauf, an dem
eine Vielzahl von Spezialfirmen beteiligt sind. Um einige zu nennen: Die
Hellmich GmbH & Co. KG übernahm die Erdarbeiten, die Bilfinger & Berger
Bau AG erhielt den Auftrag für die Bohrpfahlgründung, die Ruhrkohle AG
lieferte die 1,2 Mio m3 Waschberge, die zur Aufschüttung des Geländes
benötigt wurden und die Krupp-Stahlbau Hannover GmbH ist für den Bau des
Stahldaches verantwortlich.
Das Baugelände befindet sich
im Berger Feld über dem Abbaugebiet der Verbundzeche Hugo/Consolidation, im dem
die Ruhrkohle AG noch aktiv Bergbau betreibt. Dies ist der wichtigste Aspekt,
der bei der gesamten Konzeptionierung der Arena berücksichtigt werden musste.
Im Bereich von
Untertagebaugebieten kommt es zu ungleichmäßigen Setzungen, die durch alte,
einbrechende Stollen hervorgerufen werden. Außerdem entstehen durch den
Vortrieb des Abbaugerätes Vortriebswellen: Im Bereich über dem Vortrieb kommt
es zu einer Bodenaufwölbung und im rückwärtigen Bereich der Maschine zu einer
Bodensenkung. So wird der Boden gedehnt und gestaucht. Diese Erscheinungen galt
es bei der Planung in besonderem Maße zu berücksichtigen.