Eben hat er auch bei uns den Sprung von den Reformhäusern in die großen Lebensmittelgeschäfte
geschafft, der Tofu, der in Ostasien seit Jahrtausenden als Hauptnahrungsmittel auf der Speisekarte steht
und der in den letzten Jahren in den USA einen wahren Boom erlebt hat.
Es gibt gute Gründe für diesen Siegeszug: Tofu ist eine gesunde und billige Alternative zum Fleisch. Er
enthält viel Eiweiß, wenig Kalorien und überhaupt kein Cholesterin. Und da er sich zudem rasch und
einfach zubereiten lässt, taucht er immer öfter auf in Diätplänen, Schlankheitsrezepten und auf ganz
gewöhnlichen Speisekarten.
Tofu, der bei uns in vakuumverpackten weißen Würfeln im Handel ist, schmeckt auf Anhieb fad und
ungewohnt.
Erst gewürzt oder mariniert kommt er richtig zur Geltung - die Stärke des Tofu liegt eindeutig in seiner
Vielseitigkeit.
Gewürfelt, in Scheiben geschnitten, zerdrückt oder püriert lässt er sich süß oder rezent zubereiten. Er
macht Saucen leichter, er Schmeckt gebraten oder frittiert als vegetarisches Schnitzel, er lässt sich als
Quiche backen, in Salate oder Desserts mischen -der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Hergestellt wird Tofu ähnlich wie Käse, die Milch dazu wird jedoch aus eingeweichten und gekochten
Sojabohnen gewonnen. Aus dieser schneeweißen Sojamilch wird Tofu ausgefällt, abgeschöpft und dann bis
zur gewünschten Konsistenz ausgepresst. Die fertigen Portionenwürfel sind datiert; sie halten sich
vakuumverpackt und kühl aufbewahrt bis zu einem Monat. Angebrochene Würfel im kalten Wasser
aufbewahren.
Ernährungswissenschafter preisen das Soja-Eiweiß als Fleisch der Zukunft. Da Sojabohnen pro
Quadratmeter Anbaufläche viel mehr Menschen ernähren als Weizen oder gar Fleisch, könnte Tofu nicht
nur gegen die Übergewichtigkeit, sondern auch gegen die Unterernährung in unserer Welt einen Beitrag
leisten.