Dem schwarzen Holunder wurden von unseren Vorfahren schützende und heilende Kräfte zugeschrieben.
So war er der germanischen Hausgöttin Holle geweiht, und im Volksglauben brachte es Unglück, einen
Holunder zu fällen. In der Tat haben die Blüten sowie die kleinen Beeren verschiedenste interessante,
möglicherweise die Gesundheit beeinflussende Inhaltsstoffe.
Holunderbeeren:
Holunderbeeren enthalten sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Ballast-, Gerb- und Farbstoffe sowie
Mineralstoffe (Kalium, Magnesium) und Vitamine (Vitamin C, Niacin). Der gesundheitliche Wert des
Holunders wird vor allem im Zusammenhang mit den Pflanzeninhaltsstoffen diskutiert. In der Volksmedizin
wird Holundersaft zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt und soll mithelfen, vor Erkältungskrankheiten
zu schützen. Die Farbstoffe, die den Holunderbeeren die typische Farbe geben, sollen zudem in der
Prophylaxe gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle spielen.
Vielfältige Wirkungen:
Holunderbeeren, zu Mus verarbeitet, gelten als ein die Abwehr stärkendes Mittel mit leicht abführender
Wirkung. Aufgrund ihres geringen Säuregehaltes sind Produkte aus Holunderbeeren auch für
säureempfindliche Personen geeignet. Zubereitungen aus Holunderblüten werden harn-, schweißtreibende
und entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben. In der Naturheilkunde werden Holunderblüten
besonders bei Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Nicht roh genießen:
Holunderbeeren sollten nicht roh gegessen werden, denn in den Kernen sowie in allen grünen
Pflanzenteilen, auch in den unreifen Beeren, ist das so genannte Sambunigrin enthalten. Dieser Stoff kann
sich in Blausäure umwandeln. Außerdem kommen, vor allem in den unreifen Beeren, auch andere
Glykoside vor, die in großen Mengen zu Durchfall und Erbrechen führen können. Durch Erhitzen werden
diese Glykoside unschädlich gemacht und die Bildung von Blausäure wird verunmöglicht.
Holunder ernten:
Im September, wenn alle Beeren schwarzviolett sind, können die Dolden geerntet werden. Holunder abseits
von befahrenen Straßen ernten. Nur so viele Dolden abschneiden, wie auch gleichentags weiterverarbeitet
werden können. Stiele und unreife Beeren entfernen. Vorsicht: die Beeren hinterlassen Flecken,die sich nur
schwer entfernen lassen.
Gesundheits-Tipp:
- Holundersaft oder -sirup kann kalt oder heiß getrunken werden und ist somit ein gesundes Getränk für
warme und kalte Tage.
- Bei Erkältungserkrankungen 2 gehäufte Tl getrocknete Holunderblüten mit 2 dl kochendem Wasser
übergießen und ca,5 Min. ziehen lassen. Den Tee möglichst heiß und schluckweise trinken.
100 g schwarze Holunderbeeren enthalten:
2 g Fett, 3 g Eiweiß, 7 g Kohlenhydrate, 218 kJ (51 kcal), ca. 18 mg Vitamin C, Kalium, Magnesium,
andere Mikronährstoffe und Sekundäre Pflanzenstoffe