Was der Rettich in der Natur als Waffe gegen Pilze und Schädlinge einsetzt, kann auch für unsere
Gesundheit förderlich sein: die Senföle. Sie entstehen, wenn der Rettich zerkleinert wird. Durch das
Verletzen der Zellen zersetzen sich die enthaltenen Glucosinolate (sekundäre Pflanzenstoffe) unter
Einwirkung von Enzymen in Senföle und andere Abbauprodukte. Da Senföle teils flüchtig und
hitzeempfindlich sind, sollte Rettich möglichst frisch geschnitten und roh genossen werden. Am
wertvollsten für die Gesundheit sind seine Sprossen.
Gesunde Schärfe:
Den Abbauprodukten der Glucosinolate wird eine antikanzerogene und antimikrobielle Wirkung
zugeschrieben. Senföle weisen auch eine antioxidative Wirkung auf. In der Volksmedizin werden die im
Rettich enthaltenen Senföle und ätherischen Öle als Schleim lösend beschrieben. Diese sollen bei
Erkrankungen der Atemwege lindernd wirken und zudem die Gallenproduktion und somit die Verdauung
anregen. Rettich hat einen relativ hohen Gehalt an Vitamin C. Etwa 350 g Rettich können den Tagesbedarf
eines Erwachsenen decken. Vitamin C ist ebenfalls an antioxidativen Vorgängen beteiligt und hat einen
positiven Einfluss auf die Abwehrkräfte.
Lieber verdünnt:
Senföle reizen die Schleimhäute, daher sollte z. B. Rettichsaft nur verdünnt genossen werden. Rettich im
Übermaß kann bei empfindlichen Personen Sodbrennen, Aufstoßen und Blähungen hervorrufen. Bei sehr
hohem täglichem Konsum von Rettich über Monate sollen Glucosinolatabbauprodukte die Kropfbildung
begünstigen.