Grundlagen, Informationen

Kapern



Kapern sind die frischen, grünen Blütenknospen des Kapernstrauches - sie öffnen sich für wenige Stunden zu wunderschönen Blumen, wenn man sie nicht vorher abpflückt. Neben den Knospen werden in etlichen Mittelmeerländern auch die kleinen, gurkenfömigen Früchte der Pflanze als Würzmittel genutzt.

Die pikanten, salzig-sauren Kapern schmecken köstlich in verschiedenen hellen Saucen, in Vinaigrette und Remoulade, in Kräuterbutter und allen möglichen Buttersaucen. Sie passen zu Fisch, ns Tatar, in den Kartoffelsalat, zu Aufschnitt, kaltem Fleisch und Pasteten.

Kapern wachsen im ganzen Mittelmeerraum wild wuchernd an Mauern und Ruinen, werden zu kommerziellen Zwecken aber auch angebaut. Das Pflücken ist eine außerordentlich aufwendige Handarbeit: Jeden Morgen müssen die Knospen, welche die richtige Grosse erreicht haben, geerntet werden.

Zuerst werden die Kapern einen Tag lang an der Luft getrocknet, dann in Fässer oder Gläser abgefüllt. In diesem Stadium haben sie noch nichts von ihrem späteren Wohlgeschmack; das pikante Aroma entsteht erst beim Einlegen, durch das sich eine organische Säure bildet.

Nach der Ernte werden die Knospen gesiebt und aussortiert, denn Qualität und Preis der Kapern richten sich nach deren Grosse. Die Spitzenqualität wird Non-pareilles genannt, was einerseits die «Unvergleichlichen», anderseits die «Kleinsten ihrer Art» heißt; bei uns hat sich der Name Surfines eingebürgert. Es folgen die gröberen Fines, Mifines und die großen Communes. Die kleinsten sind die feinsten.

Als in Kriegszeiten der Import versiegte, haben nordeuropäische Feinschmecker die Knospen von Kapuzinerkresse in Salz und Essig eingelegt und damit einen delikaten Kapern-Ersatz geschaffen.

Nach dem Verlesen werden die leicht angetrockneten Kapern eingesalzen. Die einen werden trocken mit Salz durchmischt, andere mit starkem Salzwasser oder gesalzenem Weißweinessig übergössen.

Diese Flüssigkeit konserviert die Kapern, sie muss die Knospen also immer bedecken und bis zum letzten Kügelchen im Glas aufbewahrt werden. Zum Schluss kann man auch die übrig gebliebene Kapernflüssigkeit zum Würzen verwenden, hingegen darf man nie Essig nachfüllen. Er würde den Inhalt verderben. Einmal geöffnete Gläser sollten immer im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Stichworte

Gewürz, Information, Kaper, Mai

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