Grundlagen, Informationen

Sprosse aus dem Zimmergarten



Keimen ist ein Gartenspaß für Ungeduldige, denn bereits 2 bis 7 Tage nach der Aussaat kann die Ernte eingebracht werden - und das auch ohne grünen Daumen. Die Samen explodieren förmlich beim Kontakt mit Wasser, dasselbe tut der Vitamingehalt: eine Handvoll Alfalfa enthält mehr Vitamin C als ein l Orangensaft. Keimen Sie jedoch immer nur Samen, die speziell zum Sprossen bestimmt sind.

Die Wahl des Gefäßes: Als Gefäße für einen Zimmergarten eignen sich Plastikschalen, Suppenteller oder ein rostfreies Blech - in diesem Fall müssen die Keime sehr regelmäßig mit einem Pflanzenbefeuchter oder Wäschesprenger eingenebelt werden. Dieselben Gefäße, mit einer Schicht Zellstoffwatte oder mit Fliesspapier ausgelegt, halten die Pflänzchen besser feucht, bei der Ernte müssen jedoch die Wurzeln geopfert oder aber Fasern herausgezupft werden. Am einfachsten ist das Keimen in einer der speziellen Keimboxen, wo die Pflanzen feucht bleiben und dennoch mit Stumpf und Stiel herausgehoben und verwendet werden können.

So sprießen die Keime: Die trockenen Samen werden im Keimgefäß locker ausgestreut und benetzt Entweder gießt man Wasser über sie und anschließend wieder ab, oder man sprüht sie ein. Je nach Pflanzenart kommen die Keimgelasse nun an einen hellen Standort oder in einen dunklen Schrank, z. B. in den kalten Backofen, oder sie werden mit einem umgekehrten Suppenteller verdunkelt. Am liebsten haben sie Zimmertemperatur.

Einen Tag nach der ersten Wasserzugabe haben die Samen - in unserem Fall vom Spross-Rettich - ihr Volumen vergrößert. Manche Arten quellen dick auf, andere entwickeln an der Außenseite eine geleeartige Nährschicht. Von nun an müssen die Samen immer feucht bleiben, dürfen aber nicht zu nass haben, weil sie sonst schimmeln und faulen.

Am zweiten Tag werden die ersten Keime sichtbar. Aus der geplatzten Samenhülle sprießt einerseits der Keimling, anderseits ein feines Würzelchen, das manchmal so winzig verzweigt ist, dass es wie ein schneeweißer Schimmelpilz aussieht.

Die Rettich-Sprosse wachsen nun sehr rasch und bekommen, sobald sie am Licht stehen, eine grüne Farbe. Bereits vier Tage nach der Aussaat können Ungeduldige die ersten Kostproben auszupfen.

Am sechsten Tag können die Rettichpflänzlein geerntet und mit allem Drum und Dran gegessen werden. Im Kühlschrank halten sich die Keime einige Tage, sie sind jedoch wesentlich aromatischer und vitaminreicher, wenn sie sofort nach der Ernte genossen werden.

Kresse: Die angenehm bitterlichen Kressekeime sind reich an Karolin, den Vitaminen C, BI, 82 und E. Dazu enthalten sie wichtige Spurenelemente wie Schwefel, Kalium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan und Jod. Keimen: 1 El Kressesamen ausbreiten, an einen hellen Platz, aber nicht ins direkte Sonnenlicht stellen, täglich befeuchten und nach 5-7 Tagen ernten.

Spross-Rettich: Schon die winzigen Keime entwickeln die rassige Schärfe und den markanten Duft des Rettichs. Die pikanten Pflänzchen enthalten die Vitamine B und C und viele Mineralstoffe. Keimen: 2 El Samen ausstreuen und l- 2mal täglich befeuchten. An einem dunklen, nach 2-3 Tagen an einem hellen Ort aufstellen und ernten, wenn die Pflänzchen 5-8 cm hoch sind. Das dauert ca. 4-6 Tage.

Alfalfa: Die Pflänzchen der blauen Luzerne, auch Schneckenklee genannt, sind milder als Kresse und wertvolle Vitaminspender. Alfalfa enthält sechsmal mehr Vitamin C als die gleiche Menge Orangen, viel Riboflavin (Vitamin B2), Eiweiß und wertvolle Mineralstoffe. Keimen: Nur 1 El ausstreuen, da die Keime etwa lOmal mehr Platz brauchen als die Samen. An einem hellen, schattigen Ort aufstellen, einmal täglich befeuchten und nach 4-6 Tagen verwenden.

Weizen: Das herrliche Getreidearoma passt zu süßen und salzigen Zutaten, zu Müesli, Salat oder in ein selbstgebackenes Brot. Weizen enthält viel Vitamin E und F, Vitamine der B-Gruppe sowie andere wichtige Nährstoffe. Keimen: 2-3 El Weizenkörner l-2mal täglich befeuchten. Nach 2 Tagen im Hellen oder im Dunkeln ist der Vitamingehalt am höchsten und der Geschmack am besten - alte Keime schmecken grasig.

Linsen: Das Linsenaroma wirkt sehr apart in den zierlichen Keimlingen mit Samenhülle; sie sind eine feine Nascherei. Die Linsen enthalten viel Eiweiß, die Vitamine B, C und E sowie viele Spurenelemente. Keimen: 2 El Linsen ausstreuen, täglich l-2mal befeuchten, hell oder dunkel aufstellen. Die Keimlinge haben nach 3-4 Tagen den höchsten Vitamingehalt und schmecken dann auch am besten.

Grüne Soja, Mungbohnen: Die knackigen, milden Sojasprossen sind ein wesentlicher Bestandteil der chinesischen Küche. Sie enthalten vollwertiges Eiweiß, hochungesättigte Fettsäuren, viele Mineralstoffe und praktisch alle lebenswichtigen Vitamine. Keimen: Knapp 2 Esslöffel Bohnen ausstreuen und 2mal täglich befeuchten. An einem dunklen Ort aufstellen, nach 2-6 Tagen ungekeimte Bohnen entfernen und ernten.

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