Grundlagen, Informationen

Hafer



Hafer füttert man Rennpferden, damit sie besonders feurig werden - er hat beim Menschen dieselbe Wirkung. Ein hormonähnlicher Stoff im Hafer wirkt belebend und antriebssteigernd; ohne die Verdauung zu belasten, wird seine Stärke von der Muskulatur schnell aufgenommen, was wiederum zum Bewegen anregt und sportliche Dauerleistungen fördert. Diese Eigenschaften haben sicher zum weltweiten Erfolg unseres Schweizer Birchermüeslis beigetragen. Hafer enthält mehr hochwertiges Eiweiß als jedes andere Getreide, dazu viel Linolsäure, die zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut beiträgt. Hafer ist reich an Kieselsäure, Kalzium, Eisen, Phosphor, Mangan und Fluor, ferner an Vitamin E, BI, 62, Bg und dem seltenen Biotin, womit er Nerven, Gelenke, Zähne, Haut und Haare gesund erhält. 100 g enthalten 390 Kalorien. Am bekanntesten ist seine wohltuende Wirkung bei Magenverstimmungen und Darmstörungen, denn seine quellfähigen Substanzen binden Bakterien.

Hafer wächst nicht in Ähren, sondern an zierlichen Rispen auf kargen Böden bis hinauf zum Polarkreis. Der einheimische Spelzhafer muss geschält werden; aus China stammt ursprünglich der so genannte Nackthafer, der ohne die harten Spelzen wächst. Ganze Körner, die im Reformhaus oder daheim frisch gemahlen wurden, sind am gesündesten, denn sobald Sauerstoff an die Keimlinge und Randschichten gelangt, nimmt durch die Oxydation ihr Gehalt an wertvollen Wirkstoffen rasch ab. Auch das Öl wird im gemahlenen Korn schneller ranzig, die Produkte werden dadurch bitter, weshalb die Packungen mit einem Verbrauchsdatum versehen sind.

Hafergrütze, die auch unter dem Namen Porridge im Handel ist, besteht aus grob geschnittenen Haferkörnern. Sie enthält noch Keimlinge und Randschichten. Wie der Name sagt, eignet sich die Hafergrütze fürs morgendliche Porridge oder den Haferbrei, sie schmeckt aber auch gut in Suppen und vegetarischen Hamburgern.

Hafermehl dient zur Herstellung von Schleimsuppen nach einer Magenverstimmung oder Krankheit; es ist beliebt in der Säuglingsernährung und in der Vollwertküche zur Herstellung von Nudelteig. Obwohl sich aus Hafermehl allein kein Brot backen lässt, weil ihm der Kleber fehlt, hilft ein Teil Hafermehl im Teig, das Brot länger frisch zu halten.

Haferflocken sind kein eigentliches Rohprodukt. Die Körner wurden vor dem Walzen gedämpft, was sie einerseits haltbarer und leichter verdaulich macht, anderseits aber auch Wirkstoffe schädigt und zerstört. Da Hafer weicher ist als andere Getreide, eignet er sich ganz besonders zur Flockenherstellung. Am gesündesten sind die großen, aus dem ganzen Korn gewalzten Haferflocken, denn sie erhalten die wertvollen Substanzen besser als die feinen Instant- Flocken aus gewalzter Grütze.

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Hafer, Information, Mai

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