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Kürbis



Auch hierzulande wird er im Oktober wieder in vielen Formen zu sehen sein: der Kürbis. Aufgrund seiner lustigen Formen und den geschnitzten Gesichtern steht er dekorativ in den Fenstern. Speziell zu Halloween am 31. Oktober spielt er die Hauptrolle. Mit dem Brauch, eine Kerze im Kürbis anzuzünden, sollten Geister verscheucht werden, die in dieser Nacht ihr Unwesen treiben. Die Rede ist hier allerdings vom Zierkürbis. Dass einige Kürbissorten auch essbar sind und gut schmecken, wurde viele Jahre vergessen.

Kaum zu glauben, dass der Riese unter den Gemüsen nach der Definition der Botaniker zu den Beeren zählt. Der Kürbis hat eine sehr alte Geschichte und eine lange Tradition. Archäologische Funde legen nahe, dass er eine der ältesten Kultur- und Nahrungspflanzen ist. Es wird vermutet, dass diese Pflanze bereits zwischen 5000 und 3000 vor Christus von den indianischen Ureinwohnern, den Indios in Peru und Mexiko, angebaut wurde. Und Kolumbus hat nicht nur Amerika entdeckt, er holte auch den Kürbis nach Europa. Zuvor war nur der aus Afrika stammende Flaschenkürbis bekannt, der zur Herstellung von Töpfen, Kannen und Löffeln diente. In Indien wurde der Kürbis sogar für den Bau der Sitar, eines typischen Musikinstruments, verwendet. Inzwischen gibt es fast 800 bekannte Kürbissorten, die auch auf den Feldern und in den Gärten von Deutschland gedeihen. Die Pflanze - im alten China wurde sie mit der Bezeichnung 'Kaiser des Gartens' geehrt - entwickelt meterlange Ranken.

Bei den essbaren Sorten wird zwischen Sommerkürbissen und Winterkürbissen unterschieden. Die Erntezeit der schnell wachsenden Sommerkürbisse ist von Frühjahr bis Herbstanfang. Dazu zählen beispielsweise auch Zucchini. Winterkürbisse sind wesentlich mächtiger und werden erst im Spätherbst geerntet, wenn die Schale dick und hart ist. Die Früchte müssen ausgereift sein. Beim Einkauf ist darauf zu achten, dass der Kürbis glatt und frei von Druckstellen ist. Er sollte außerdem einen verholzten Stiel haben. Um festzustellen, ob sie reif sind, hilft ein kleiner Trick: Einfach gegen die Schale klopfen und auf einen hohlen Ton achten. Die bekanntesten Sorten bei den Winterkürbissen sind Gartenkürbis, Gelber Zentner, Hokkaido, Spaghetti-Kürbis und Butternut. Das gelborange Fruchtfleisch des Kürbis ist sehr weich und saftig und hat zahlreiche Kerne. Es enthält Beta-Karotin, Vitamin E, C und Folsäure sowie Kalium und in geringen Mengen Eisen, Kalzium und Magnesium. Besonders reich an Nähr- und Vitalstoffen sind die Kürbi skerne, aus denen das aromatische Kürbiskernöl gewonnen wird.

Der Kürbis, der sehr viel Wasser enthält, galt bereits im Mittelalter als Medizin bei Herz- und Nierenleiden. Wegen seiner harntreibenden Eigenschaften empfiehlt die Naturheilkunde auch heute spezielle Kürbistage zur Entwässerung. Die Kürbiskerne werden seit mehr als hundert Jahren gegen Blasenfunktionsstörungen und selbst bei Prostatakrebs eingesetzt. Sie sollen auch gegen Bandwürmer helfen.

Winterkürbisse lassen sich braten, backen, pürieren und schmoren. Als Suppe, Salat, mit Fleisch, Fisch oder Nudeln schmecken sie gut. Sogar Konfitüren oder Kuchen lassen sich aus Kürbis bereiten. Roh sind sie nicht genießbar. Besonders gut harmoniert der Kürbis mit den Kräutern Dill, Borretsch, Thymian und Koriander und den Gewürzen Vanille, Zimt, Ingwer und Curry. Wer noch nie Kürbis gegessen hat und daher nicht weiß, ob dieser ihm schmeckt, könnte als Test einige kleine Stücke Fruchtfleisch in Butter braten.

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August, Kürbis

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