Vorgeschichte:

Früheste Spuren der Viets finden sich im Delta des Roten-Flusses (Reich von Van-Lang).

    690-258 v.Chr.
Van-Lang unter den Hung-Königen
257-208 v.Chr. Au-Lac unter den Thuc-Königen Hauptstadt Co Loa
208-111 v.Chr. Nam-Viet unter den Trieu-Königen
111 v.Chr. wurde es zur chinesischen Kolonie.
40-43 n.Chr. Kurze Unabhängikeit durch Aufstand der Schwester Trung
248 n.Chr. Aufstand der Trieu Au
544 - 603 Frühe Ly-Dynastie
722 Aufstand von Mai Thuc Loan
939 Schlacht am Bach Dang - Mit dem Schlacht am Bach Dang Fluß wurden die Chinesen entscheidend besiegt und vertrieben. Der Sieger von 939, Ngo Quyen, gründete den Staat Dai Viet (Großvietnam).
939-965 Ngo-Dynastie Hauptstadt Co Loa
968-980 Dinh-Dynastie Hauptstadt Hoa Lu (heute Provinz Ninh Binh)
980-1009 Frühe-Le-Dynastie Hauptstadt Hoa Lu
1010-1225 Ly-Dynastie: Verlegung der Hauptstadt nach Thang Long (heute Hanoi), starke Zentralmacht mit einer schlagkräftigen Armee (Zu nennen ist die Abwehr chinesischer Invasion unter Führung von Ly Thuong Kiet) und einer leistungsfähigen Landwirtschaft, Blütezeit der Kultur, Konfuzianismus als Staatsideologie
12. Jahrhundert Einführung des Chu nom (vietnamesiche Zeichenschrift).
1225-1400 Tran-Dynastie führte mehrere Reformen durch, die kulturelle Blütezeit setzte sich fort, Hauptstadt Thang Long
Zu den Leistungen der Tran-Dynastie gehört auch die erfolgreiche Abwehr der einst mächtigsten mongolischen Invasionsheere (1258, 1284 und 1287), deren Ansturm kein, auch nicht das mächtige China, gewachsen war. Der Sieg ist auf die Entschlossenheit und Kriegkunst des großartigen Generals Tran Hung Dao, der noch heute gottähnliche Verehrung genießt und in vielen Tempeln verehrt wird, zurückzuführen.
1400-1407 Ho-Dynastie Hauptstadt Tay Do (Provinz Thanh Hoa)
1407-1413 Spätere Tran-Dynastie Hauptstadt Thang Long
1413-1428 Einfall der chinesischen Ming
1428 wurde unter dem Partisanten-Führer Le Loi die Ming wieder vertrieben. Und Le Loi gründete die spätere Le-Dynastie.
1428-1788 spätere Le-Dynatie Hauptstadt Thang Long
Le Loi führte mehrere Reformen (darunter auch eine Bodenreform) durch. Geschaffen wurde eine starke Zentralgewalt, deren Grundlage konfuzianische Hierarchie- und Moralvortsellungen bildeteten. Die Fürsten verloren Einflüße auf die Regierungsgeschäfte. Anfang des 17. Jahrhundert brachten die Fürsten Nguyêñ und Trinh die faktische Regierungsgewalt an sich. In Thang Long machten die Trinh-Fürsten die Le-Kaiser zu Marionetten. Die Nguyêñ bauten sich in Süd-Vietnam seit 1620 ein unabhängiges Herrschaftsgebiet auf. Der Bürgerkrieg zwischen beiden Fürsten und die Zweitteilung des Landes wurde mit dem Sieg des Tây-Son-Aufstandes (1771-78) beendet.
Drei Brüder Nguyen Nhac, Nguyen Lu und Nguyen Hue aus Tay Son (bei Qui Nhon) eroberten 1775 Phu Xuan (Hue), die Hauptstadt der Nguyen, und zwang die Nguyen zur Flucht nach Gia Dinh (Saigon). 1777 endete der zweite Feldzug der Tay Son nach Süden mit der fast vollständigen Auslöschung des Nguyen-Klans, nur der junge Nguyen Anh entkam. Nach dem Sieg im Süden begannen die Tay Son unter der Führung von Nguyen Hue (dem jüngsten) im Frühjahr 1786 ihren Marsch nach Norden. Nur nach wenigen Wochen war Thang Long (Hanoi) in ihrer Hand. Sie hattten auf den Thron verzichtet, statt dessen die Le (Kaiser Le Chieu Thong) wieder in ihre Ämter eingesetzt (die baten aber die chinesische Qing-Dynastie um Hilfe gegen die Tay Son) und kehrten nach Phu Xuan zurück. Ende 1788 fielen chinesische Truppen, eroberten Thang Long und rückten nach Süden vor. Nguyen Hue rief sich unter der Losung Quang Trung (als er auf dem Weg von Phu Xuan nach Thang Long zum Gegenschlag marschierte) zum Kaiser aus und gründerte die Tay Son-Dynastie. Er fügte binnen kurzem (im Neujahr 1789) den Chinesen eine vernichtende Niederlage bei, nach der sie Hals über Kopf aus dem Land fluchteten. Leider verstarb er vier Jahre nach seinem Thronstieg, ohne seine Reformen verwirklicht zu haben.
1788-1802 Tay Son-Dynastie Hauptstadt Phu Xuan (Hue)
Nach dem Tod von Quang Trung (Nguyen Hue) war sein noch kleiner Sohn dem Nguyen-Fürsten Nguyen Anh nicht gewachsen. Im Jahre 1802 gelang Nguyen Anh die Tây-Son zu stürzen und sich unter der Losung Gia Long zum Kaiser Geamtvietnams auszurufen. Er nannte das Land Vietnam und verlegte die Hauptstadt von Thang Long nach Phu Xuan (Hue)
1802-1845 Nguyen-Dynastie Hauptstadt Hue
1858: französiche und spanische Truppen eroberten Danang.
1859: französiche Truppen eroberten Gia Dinh (später Saigon) und drei Provinzen am Mekong.
1863: das gesamte Mekong-Delta lag unter Kontrolle der Französischen Truppen.
1873: Französische Truppen eroberten Hanoi.
1875: Nguyen-Dynastie mußte nach Kämpfen im Rote Fluß-Delta Cochinchina (das Mekong-Delta) als französische Kolonie anerkennen.
1884 wurde das nördliche Vietnam zum Protektorat Tonking und Zentralvietnam zum Protektorat Annam aufgezwungen.
1887 entstand die Indochinesichen Union durch den Zusammenschluß der vietnamesischen Kolonie (Cochinchina) und der Protektorate (Tongking und Annam) mit dem Protektorat Kambodscha; 1893 kam Laos hinzu. Regierungssitz war Saigon.
1858-1945 Zahlreiche Aufstände gegen Kolonieherrschaft darunter von Phan Dinh Phung und Hoang Hoa Tham

Gegenwartsgeschichte:

1941 ging aus der von Ho Chi Minh 1930 gegründerten Kommunistischen Partei Indochinas die Freiheitsbewegung Vietminh (Unabhängiges und Alliertes Vietnam) hervor, die nach der französichen Niederlage im 2. Weltkrieg und der Besetzung durch die Japaner das gesamte Land erfaßte. Im August 1945 mußte Japan bedingungslos kapitulieren. Zwei Tage später übernahm das Nationale Komitee zur Befreiung Vietnams, ein Organ von Vietminh, unter Führung von Ho Chi Minh die provisorische Regierung.
Am 2. 9. 1945 erklärte Ho Chi Minh die Unabhängigkeit des Landes und proklamierte die Demokrat. Republik Vietnam (DRV). Entgegen dem französich- vietnamesischen Abkommen vom 6. 3. 1946, das der DRV den Status eines freien Staates innerhalb der Französichen Union zuerkannte, betrieb Frankreich eine Rekolonialisierungspolitik, der Vietminh Widerstand entgegensetzte. Es kam zu schweren Kämpfen zwischen Vietminh und dem frankzösichen Expeditionskorps. Durch die Niederlage in Diên Biên Phu am 7. Mai 1954 wurde der Krieg beendet. Die Franzosen erklärten sich in Genf zum Abzug der Truppen bereit. Das Genfer Abkommen schafft eine Demarkationslinie am 17. Breitengrad und sieht Wahlen vor. In einem Zusatzabkommen verpflichteten sich die USA zur Respektierung der Beschlüsse von Genf und den Verzicht auf gewaltsames Eingreifen in Indochina. Die Wahl hat nicht stattgefunden, da die USA das Genfer Abkommen mißachteten die Franzosen im Süden verdrängten und eine Regierung unter Herrschaft vom Ngô Dinh Diêm (1954-1965) bildeteten.
1963: Diem unterdrückt die Buddhisten, Proteste (auch mit Selbstverbrennungen) von Mönchen. Am1. November wurden Diem und seine Brüder beim 2. Putsch ermordet.
1965: reißt Nguyêñ Van Thiêu (1965-1975) die Macht im Süden an sich.
Die amerikanischen Bombenangriffe auf Nord-Vietnam ab 1964 brachten zwar erhebliche Verluste und Zerstörungen, unterbanden jedoch den Nachschub nach Süden nicht.
1968: Mau-Than-Offensive der Befreiungsfront richtete gegen nahezu sämtliche Provinz- und Kreishauptstädte (60 Städten), vor allem aber auf Hue und Saigon.
1973: Pariser Abkommen zwingt die US-Truppen das Land zu verlassen.
1975: Im März gelang es der Befreiungsarmee die südvietnamesischen Truppen im Zentralhochland so überraschend anzugreifen, daß diese den Befehl zum Rückzug erhielten. Gleichzeitig konnte sie die unterhalb des Zentralhochlandes liegenden Küstenprovinzen einnehmen. Im Zug des Sieges wurde die Ho-Chi-Minh-Kampane beschlossen, deren Ziel den Angriff auf Saigon noch vor der Regensaison, also vor Mitte Mai, beinhaltet. Mit der Eroberung des Präsidentenpalast in Saigon am 30. April ist das Ziel der Ho-Chi-Minh-Kampane erreicht, die Befreiung des Südens abgeschloßen und die Wiedervereinigung erreicht.
1976: wurde offiziell die Wiedervereinigung von Nord- und Süd-Vietnam vollzogen.
1986: Wirtschaftliches Reformprogramm doi moi, Öffnung des Landes
Im April 1992 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die das Recht auf Privateigentum zusichert.
Nach der Verfassung vom April 1992 ist Vietnam eine sozialistische Republik. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident. Die Exekutive liegt bei der Regierung unter dem Primierminister, die Legislative bei der Nationalversammlung, die den Staatspräsidenten und den Premier wählt. Beherrschende Partei ist die Kommunistische Partei Vietnams.
3. Februar 1994 hebt US-Präsident das Wirtschaftsembargo gegen Vietnam auf.
1996 wurde Vietnam ASEAN-Mitglied.