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             Projektbeschreibung 
            Das Forschungsvorhaben vergleicht die theoretische Behandlung zwischenmenschlichen 
              Sprachgebrauchs in der naturrechtlichen Lehrtradition und in pragmatischen 
              Kommunikationstheorien. Ausgangspunkt und Hauptarbeitsbereich liegen 
              in der Beobachtung, daß es bereits im Naturrecht seit dem 
              17. Jahrhundert den Versuch gab, Sprache in sozialen Verwendungszusammenhängen 
              als Möglichkeit der Konflikthegung und der Verständigung 
              über Geltungsprobleme zu beschreiben. Diese Tatsache, die auch 
              in den Dramen des Barock ihren Niederschlag findet, steht in einem 
              Spannungsverhältnis zum Anspruch moderner Kommunikationstheorien, 
              diese Sprachwirkungsbeziehung erstmals entdeckt und theoretisiert 
              zu haben. Die Fragestellung lautet daher: Handelt es sich beim modernen 
              Kommunikationsbegriff um die Wiederkehr einer Konstruktion frühmodernen 
              Rechtsdenkens in neu aufgeladenem Design (Recycling)? Da die Möglichkeit 
              sprachlicher Interpersonalität in beiden Theorien maßgeblich 
              am Beispiel des Versprechens erörtert wird, konzentriert sich 
              das Projekt auf diese Gemeinsamkeit: Was eigentlich ist ein Versprechen? 
              Wie funktioniert es? Muß man Versprechen halten? Was sagt 
              es allgemein über die soziale Funktion der Sprache aus? Die 
              Untersuchung des reichhaltigen naturrechtstheoretischen Schrifttums 
              (von Grotius über Pufendorf bis Thomasius) mitsamt seiner Auswirkung 
              auf die Dramenliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts sowie der einschlägigen 
              Texte der pragmatischen Kommunikationstheorien (Austin, Searle, 
              Habermas, Apel) soll einen Beitrag zur diskurshistorischen Situierung 
              des Kommuni-kationsbegriffes leisten. 
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                Anschrift:  
                 
                DFG-Projekt 
                Naturrecht und Kommunikation 
                 
                Ruhr-Universität-Bochum 
                Germanistisches Institut 
                Universitätsstr. 150 
                44780 Bochum 
              Raum GB 3 (Nord) /133 
                Tel. 0234 32-2 
                Fax 0234 32-14254 
               
              @projektmail 
               
             
            
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