zurück zu Conny
zurück zu Martin
zu den Bildern

Als der König seinem Volk die Trauer und die Angst verbot
von Cornelia Paulus1992

Das Land Freude ist ein Land wie viele andere. Die Menschen lachen, die Menschen weinen, die Menschen streiten, und die Menschen vertragen sich. Es unterscheidet sich wirklich kaum von anderen Ländern, und den Freudianern geht es wirklich gut.
Doch eines Tages passiert das Schreckliche: Der König verbietet seinen Untertanen die Angst und die Trauer. Er will König eines Landes mit glücklichen Menschen sein. Durch diesen Befehl wird das Land zum traurigsten Land aller Länder.
Angst und Trauer, die im Land Freude nicht mehr zugelassen sind, fordern ihre Rechte nun auf grobe Art und Weise. Die Untertanen versuchen, die Freude zu erzwingen, um so Trauer und Angst zu unterdrücken. Doch Angst und Trauer quälen die Untertanen mehr und mehr.
Schließlich kommt es so weit, dass das Land einen anderen Namen bekommen soll, denn der Name Freude passt nicht mehr zu ihm.
Der König bereut schon lange seinen Befehl, doch er weiß nicht, wie er ihn aufheben soll.
In seiner Not geht er zur Frau Komisch.
Frau Komisch wohnt in der Höhle hinter dem Wasserfall. Sie ist eine sonderbare und weise Frau. Immer führt sie nur das aus, was sie selbst für gut empfindet - so hat sie Trauer und Angst nicht aus ihrem Leben verbannt und ist deshalb wohl der einzige glückliche Mensch in dem Land Freude. Von ihr erfährt der König, dass der Berg, auf dem das Land Freude liegt, unterhöhlt ist. Der König kann kaum glauben, was diese seltsame Frau ihm da berichtet: In dieser Höhlenwelt leben das Volk Trauer, das Volk Freude und das Volk Angst.
Wie traurig wird der König, als ihm Frau Komisch sagt, daß diese Völker früher wie eine Familie zusammengelebt haben und dies aber seit seinem Befehl vorbei sei. Denn durch den Befehl des Königs ist die Eintracht zwischen diesen drei Völkern gestört worden.
Frau Komisch gibt dem König den Rat, die Völker Freude, Trauer und Angst aufzusuchen.
Er soll jedem Volk die ihm zustehende Macht zurückgeben, so würden alle drei wieder zu einer friedlichen Familie vereint.
Wie der König in diese Höhlenwelt gelangen kann, weiß Frau Komisch nicht, da dieser Weg für jeden Menschen ein anderer ist. Sie kann ihm nur einen Rat mit auf den Weg geben: "Tu immer das, wovor Du die meiste Angst hast" ...
 
 
Lieblingsspeise des Königs. 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die verbotene Angst und Trauer wurden hinter Masken der Fröhlichkeit versteckt. 
 
 
 
 
 
 
Auf den Festen herrschte keine fröhliche Stimmung mehr. Lauter unglückliche Menschen waren auf dem Festplatz versammelt. Sie versuchten, die Fröhlichkeit zu erzwingen und wurden dabei immer trauriger und ängstlicher.
 
Endlich hatte der König die Höhle der Frau Komisch erreicht. Gewaltige Wassermassen stürzten vor dem Eingang nieder. 
 
 

 
 

 
Es war das erste Mal, dass der König die Höhle von innen sah. Nun war er wie betäubt vor Ehrfurcht und Bewunderung. Dichte Tropfsteine hingen von oben herab oder wuchsen im Laufe von Jahrtausenden von unten herauf, als wollten sie als stützende Pfeiler der Höhle dienen. 
 
Von der Frau Komisch erfuhr der König vieles über sein Land: 
Wusstest Du, dass der Berg, auf dem das Land Freude liegt, unterhöhlt ist? 
In dieser Höhlenwelt leben...  

 
 

... die Freude...
...die Angst...
...und die Trauer.
Diese 3 Völker lebten bis zu dem Tag, an dem Du die Angst und die Trauer verboten hast, friedlich miteinander wie eine große Familie. Es liegt nun an Dir,  die Familie wieder zusammenzuführen
Auf der Suche nach der Höhlenwelt der 3 Völker hatte der König schreckliche Angst. Er fürchtete sich vor der Dunkelheit, vor dem fahlen Licht des Mondes und vor den Bäumen, die mit ihren knorrigen Ästen aussahen wie Monster, die nach ihm griffen. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Schließlich pustete ihn der Wind zu einem Moorsee. Mächtige knorrige Bäume standen im Wasser, und der Mond schien mit tausend schwirrenden Glühwürmchen um die Wette. 
Plötzlich merkte der König, dass der See gar nicht unheimlich war. Wie hatte er das nur denken können? 
Für einen Moment lächelte er glücklich und betrachtete besonnen das Treiben der Glühwürmchen. Dann besann er sich jedoch, warum er hier war und folgte einem Glühwürmchen, um die Suche fortzusetzen.
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 
e-Mail (Adresse meines Mannes)
zurück zu Conny
zurück zu Martin
 

Zähler: