der "englische patient",

eigentlich ein schmachtstreifen mit einem der fiennes-brüder (verzeiht mir, da ich ihn selber nicht gesehen habe, ist mir entfallen, mit welchem...) wird auch in deutschland zu einem geflügelten wort werden.

in der marburger-bund-prawda "ärztliche nachrichten" heisst es nämlich in der september-ausgabe, dass das englische gesundheitsministerium es den eigenen patienten freigestellt hat, sich in ländern mit "freien krankenhausbetten und arbeitswilligen ärzten und schwestern" behandeln zu lassen.

deutschland ist nach aussage der, na ja, nennen wir sie mal zeitung wunschland nummer eins bei den briten, so es denn soweit ist. grund sind vermutlich die flächendeckenden englischkenntisse hierzulande und das immer noch sehr wenig beschränkte gesundheitssystem. hört her, wir weden zum exportschlager oder importmotor oder was auch immer.

ich würde mich natürlich über dieses thema nicht auslassen, wenn es nicht einen ernsten hintergrund gäbe: seit jahren fahren die briten im noch nicht siegreichen kampf gegen die kosten die zahl der ärztinnen und ärzten immer weiter runter, auch schon bei den studierenden beginnend. zusammen mit anderen, zum teil sehr seltsam anmutenden und harten einschnitten (keine prothesen meh ab x lebensjahren etc.) wurde eines der besten gesundheitsysteme der welt schrittweise ruiniert. und jetzt das. man ist nicht mehr in der lage, alleine seine kranken zu versorgen.

ungeachtet dessen wird auch in deutschland, obwohl bekannt ist, dass die absolventenzahlen jetzt schon nicht mehr ausreichen, um den bedarf an ärzten zu decken, jede reform der bezahlung und der arbeitszeiten verweigert und sogar über eine reduktion der studienanfänger nachgedacht. an manchen orten wird diese auch, leider oft im verbund und unter der tarnung mit reformstudienplänen, durchgeführt.

denkt mal darüber nach, dann wisst ihr auch, wofür gekämpft wird!

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