Caelifera - Kurzfühlerheuschrecken oder Grashüpfer

Mit etwa 7100 Arten (Westheide, Rieger: Spezielle Zoologie Bd 1, Gustav Fischer Verlag Stuttgart - Jena - New York 1996) sind die Caelifera eine mittelgroße Insektenordnung. Mit Ausnahme der langgestreckten, stabförmigen Proscopiidae (die in eine eigene Überfamilie Proscopoidea gestellt werden und im Habitus etwas an Stabheuschrecken, Ordnung Phasmatodea erinnern) entsprechen alle Vertreter weitestgehend dem, was man sich unter einem volkstümlichen "Grashüpfer" vorzustellen hat: in etwa zylindrische Tiere mit langgestreckem Abdomen und deutlich ausgeprägten Sprungbeinen am Metathorax, das Pronotum ist in etwa sattelförmig, oft oben mit Kiel. Die Ensifera (Langfühlerheuschrecken) werden wegen ihres meist ähnlichen Habitus auch heute noch häufig mit den Caelifera in eine Überordnung "Saltatoria" zusammengefaßt, sind aber mit den ihnen offenbar nicht so nahe verwandt. Heute gelten die Gespenstschrecken Phasmatodea meist als Schwestergruppe der Caelifera (siehe hierzu auch Phylogenie und Systematik der Insecta im Kapitel Entomologie meiner Homepage).

Die Haltung und Zucht der meisten Arten ist recht einfach. Gewöhnlich nehmen alle Arten Brombeerlaub, die Wanderheuschrecken können auch mit selbstgezogenen Weizenkeimen ernährt werden. Wichtig ist ein tiefer Bodengrund - etwa eineinhalbmal so tief wie die Länge der Weibchen beträgt - da die Weibchen ihre Eipakete mit ihrem teleskopartig ausziehbaren Abdomen tief in den Boden bohren. Bei nicht zu starkem Besatz und kürzeren Entwicklungszeiten der Eier können diese bis zum Schlupf der Larven im Boden verbleiben, ansonsten empfiehlt sich das Einbringen geeigneter Eiablagebehälter, die regelmäßig ausgewechselt werden. Viele Arten, vor allem die der Catantopidae, sind sehr licht- und wärmebedürftig. Hier darf eine geeignete Lichtquelle nicht fehlen, die lokal Temperaturen von 30 bis 35oC erzeugt.

Familie Proscopiidae

klicken Sie hier für größere Version (8 kb)Prosarthria teretrirostris ()

Familie Pyrgomorphidae

Aularches milliaris () Malaysia. Weibchen um 70, Männchen um 50 mm. Eine sehr farbige Art: Schwarz mit weißer Binde über Kopf und Thorax, Körper mit orangegelber und roter Zeichnung, Flügel grün mit gelben Punkten. Futter: Brombeerlaub

klicken Sie hier für größere Version (8 kb)Zonocerus variegatus (Linné)

Familie Catantopidae

klicken Sie hier für größere Version (8 kb)Tropidacris collaris () Tropisches Südamerika. Weibchen bis 90 mm, mit Flügeln bs 105 mm, Spannweite um 150 bis 180 mm, Männchen etwa 70 mm, mit Flügeln 90 mm. Einer der größten "Grashüpfer" überhaupt. Olivgrün bis bräunlich, Abdomen oberseits leuchtend rot mit schwarzen Intersegmentalhäuten. Hinterflügel hellblau bis türkis mit schachbrettartiger schwarzer Zeichnung.

Locusta migratoria () Ägyptische Wanderheuschrecke Mittelmeergebiet (im Mittelalter und zur Zeit des dreißigjährigen Kriegs gelegentlich Schwärme bis Deutschland), Afrika nördlich des Äquators. 30 bis 59 mm. Kommt in zwei ökologischen Morphen vor: Phasa solitaria (einzeln lebend, olivgrün, gekieltes Pronotum) und Phasa gregaria (schwarmbildend, hellbraun, reife Männchen gelblich, Pronotum flach, etwas kleiner). In Zuchten liegt die Phasa gregaria vor. Zucht sehr einfach und erstaunlich produktiv, der Pflegeaufwand wird aber recht hoch, wenn man Kannibalismus vermeiden will. Wird auch häufig als hochwertiges Futtertier für Reptilien, Vogelspinnen und Gottesanbeterinnen gezüchtet. Generationszyklus bei Treibzucht (Dauerlicht und permanent 35oC nur etwa sechs Wochen.

Schistocerca gregaria () Wüsten-Wanderheuschrecke

Anacridium aegyptium () Mittelmeergebiet. 30 bis 65 mm, mit Flügeln bis etwa 80 mm (größte europäische Art der Ordnung)

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