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für uns wichtig
Bildung
Die
Bundesregierung ist nach der Föderalismusreform für
Bildungsforschung, Berufsbildung, Weiterbildung sowie für
Abschlüsse und Forschungsförderung an Hochschulen
verantwortlich. Ihr Ziel ist Wohlstand durch Bildung für
alle. Der Bildungserfolg darf nicht von der sozialen Herkunft
abhängen. Bund und Länder wollen wegen des hohen
Fachkräftebedarfs ihre Zusammenarbeit verstärken. Sie
werden am 22. Oktober 2008 auf einem Bildungsgipfel mit der
Bundeskanzlerin in Dresden eine Qualifizierungsinitiative für
Deutschland verabschieden.
Bund und Länder
kooperieren bei Bildungsfragen
Die
Föderalismusreform hat Klarheit über die Verteilung der
Zuständigkeiten im Bildungswesen gebracht. Die in der
Pisa-Studie deutlich gewordenen Mängel können nur von
Bund und Ländern gemeinsam behoben werden. Eine umfassende
Bildungsreform muss durchgängig dem Prinzip des Förderns
und Forderns folgen.
Die
Bundesregierung hat eine "Qualifizierungsinitiative Aufstieg
durch Bildung" gestartet. Angestrebt wird eine Verbesserung
des gesamten Bildungssystems in Deutschland: Von der
frühkindlichen Bildung bis hin zur beruflichen Bildung und
der Weiterbildung. Ziel ist es, jungen Menschen optimale
Bildungschancen zu geben und den Fachkräftenachwuchs zu
sichern. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten
der Länder werden die Qualifizierungsinitiative am 22.
Oktober 2008 auf dem nationalen Bildungsgipfel in Dresden auf den
Weg bringen.
Ein
Beispiel für die auch weiterhin enge und gute Zusammenarbeit
ist der Hochschulpakt, in dem Bund und Länder sich auf die
gemeinsame Finanzierung benötigter Studienplätze
geeinigt haben.
Bund und Länder arbeiten außerdem
in der Ausbildungsförderung zusammen: Jährlich bringen
sie 2,2 Milliarden für die Unterstützung Lernender nach
dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) auf. Zum
Wintersemester/Schuljahr 2008/2009 werden die Bafög-Sätze
um zehn Prozent und die Freibeträge um acht Prozent
angehoben. Außerdem wird ein Familienzuschlag für
Bafög-Geförderte mit eigenem Kind eingeführt.
Studierende mit Migrationshintergrund werden besser gefördert
und ausbildungsrelevante Auslandsaufenthalte stärker
unterstützt. Dafür stellt die Bundesregierung 250
Millionen Euro zusätzlich bereit.
Die Bundesregierung
hat den Haushalt des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung überproportional erhöht. Für 2009 sieht
der Haushaltsentwurf über zehn Milliarden Euro vor - ein
Viertel mehr als noch 2005.
Allgemeinbildung
Die
Länder sind künftig allein dafür zuständig,
die schulische Ausbildung zu verbessern. Dabei treten sie
untereinander in einen Wettbewerb. Der Bund kooperiert mit den
Ländern bei der Erarbeitung von Bildungsstandards und der
künftig regelmäßigen
Bildungsberichterstattung.
Das laufende
Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung"
wird fortgesetzt. Wegen der klaren Verantwortung der Länder
für die Schulen wird es nicht mehr neu aufgelegt.
Bis
2008 unterstützt die Bundesregierung den Auf- und Ausbau von
Ganztagsschulen mit insgesamt vier Milliarden Euro. Heute gibt es
bereits 6.400 Ganztagsschulen.
Berufliche
Bildung
In
Deutschland erfolgt die Berufsausbildung im so genannten dualen
System mit den Partnern Betrieb und Berufsschule. Das duale
Berufsbildungssystem ist weltweit anerkannt. Rund 60 Prozent aller
jungen Menschen nutzen es für ihre berufliche
Qualifizierung.
Das
Berufsbildungsgesetz wurde zuletzt 2005 grundlegend modernisiert.
Die Bundesregierung will die berufliche Ausbildung durch eine
Strukturreform noch attraktiver und international
wettbewerbsfähiger machen. Auch der Übergang von der
beruflichen Bildung an die Hochschulen soll leichter werden. In
den letzten Jahren wurde die überwiegende Zahl der derzeit
circa 350 Ausbildungsberufe modernisiert oder neu geschaffen.
Im
Jahr 2004 hat die Bundesregierung gemeinsam mit der Wirtschaft
den Nationale Pakt für Ausbildung und
Fachkräftenachwuchs geschlossen und ihn 2007 in erweiterter
Form verlängert. Damit soll jedem jungen Menschen ein
Qualifizierungsangebot gemacht werden. Die Wirtschaft sagte zu,
jährlich 60.000 neue Ausbildungsplätze, 30.000 neue
Ausbildungsbetriebe und 40.000 Einstiegsqualifizierungsstellen zu
gewinnen.
Der
von Bundesministerin Annette Schavan eingerichtete
Innovationskreis Berufliche Bildung hat im Sommer 2007 Leitlinien
für eine weitere Modernisierung der beruflichen Bildung
vorgelegt. In ihm sind Akteure der Länder, Wirtschaftsverbände
und Gewerkschaften vertreten. Die Empfehlungen wurden im Frühjahr
2008 als Konzeption für "Lernen im Lebenslauf"
umgesetzt. Es geht vor allem um bessere Übergänge
zwischen dualer, schulischer und hochschulischer Ausbildung.
Besonderes Augenmerk gilt aber auch den so genannten Altbewerbern,
Benachteiligten und Schülerinnen und Schülern ohne
Schulabschluss.
Bildung
ist die Antwort der Bundesregierung auf den demographischen Wandel
und den hohen Fachkräftebedarf einer technologiebasierten
Wirtschaft. Hier setzt die Qualifizierungsinitiative "Aufstieg
durch Bildung" an. Ein Kernelement: Die Bundesregierung
fördert 100.000 zusätzliche Ausbildungsplätze bis
2010. Dazu erhalten Betriebe einen Bonus von bis zu 6.000 Euro,
wenn sie besonders förderbedürftige junge Menschen
einstellen. Verbessert wird auch die Beratung und Betreuung
leistungsschwacher Jugendlicher beim Übergang in die
Berufsausbildung.
Schon
jetzt können deutsche Lehrlinge durch Austauschprogramme wie
Leonardo praktische Erfahrungen in anderen Ländern der
Europäischen Union sammeln. Die Freizügigkeit der
Berufsausbildung erlaubt es Fachkräften sogar dauerhaft in
einem anderen EU-Land zu arbeiten. Doch oftmals gibt es dabei
Schwierigkeiten bei der Anerkennung von beruflichen Kompetenzen
und Abschlüssen. Das möchte die EU jetzt ändern. Am
15. November 2007 haben sich die europäischen
Bildungsministerinnen und -minister auf den "Europäischen
Qualifikationsrahmen" (EQR) geeinigt. Ziel ist es, bis 2010
eine Übersetzungshilfe auszuarbeiten, um Kenntnisse,
Kompetenzen und Qualifikationen der beruflichen Bildung auf
europäischer Ebene vergleichbar zu machen. Konsequenterweise
wird ebenfalls bis 2010 ein Nationaler Qualifikationsrahmen
entwickelt.
Hochschulbildung
Die
Hochschulen in Deutschland stehen vor großen
Herausforderungen. Die Leistungsfähigkeit von Forschung und
Lehre sind ein Schlüsselfaktor für die gesellschaftliche
und wirtschaftliche Entwicklung. Die Umstellung der
Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse ist
bereits weit fortgeschritten. Dies stellt einen wesentlicher
Schritt zu einem Europäischen Hochschulraum dar. Die
Zahl der Studienberechtigten wird sich bis 2020 deutlich erhöhen.
Um dem Rechung zu tragen und um die Leistungsfähigkeit der
Hochschulen zu sichern, haben sich Bund und Länder über
einen Hochschulpakt geeinigt. Danach stellt die Bundesregierung
565 Millionen Euro für die Jahre 2007 bis 2010 für
zusätzliche Bildungsangebote bereit. Sie übernimmt damit
die Hälfte der Kosten. Weitere rund 700
Millionen Euro sind für die universitäre
Forschungsförderung vorgesehen. Der Bund hat angeboten, im
Jahr 2007 die Gemeinkosten für alle Sonderprogramme der
Deutschen Forschungsgemeinschaft zu übernehmen. Dazu gehören
Kosten für die Verwaltung und ähnliches. Ab 2008 wird
dies auch auf die Kosten für alle neuen Einzelbewilligungen
ausgeweitet. Zur Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses an den Hochschulen hat das
Bundesministerium für Bildung und Forschung ein "Forum
Nachwuchs" eingerichtet. Der steigende Umfang der
Drittmittelforschung an Hochschulen kommt dem Nachwuchs zugute.
Damit diese für junge Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aussichtsreichen Qualifikationsmöglichkeiten
nicht an Grenzen des Arbeitsrechts stoßen, werden die
Befristungsmöglichkeiten von Verträgen neu
geregelt. Speziell für die Förderung von
hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen haben sich Bund und Länder
darauf geeinigt, in den nächsten fünf Jahren 200
zusätzliche Stellen für Professorinnen an deutschen
Hochschulen zu schaffen. Bund und Länder stellen dafür
jeweils 75 Millionen Euro bereit. Damit es mehr
weibliche Fachkräfte mit Abschlüssen in den Bereichen
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT)
gibt, hat die Bundesregierung einen Nationalen Pakt mit mehr als
40 Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft geschlossen.
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