Wichernhaus
Himmelfahrt 28. 5. 1987
Lieder:
92,1-5;
96,1-3;
96,6-8;
90
Liebe
Gemeinde!
Schaukeln-
wie leicht man sich dabei fühlt! Fliegen-das Gefühl
der
Freiheit- nur Fliegen ist schöner, so sagt man. Manche haben
Angst vor dem
Fliegen, Angst vor dem sich-fallen-lassen. Gerhart Hauptmann sagt in
seinem
Theaterstück: Des Teufels General: Er ist besessen von der
"Fliegerei". Die Urlaubsflüge nehmen zu. Man verspricht sich
davon
eine bessere Erholung. Für die Umwelt ist das keine Erholung
sondern sie leidet
unter den CO2 Ausstoß der Flugzeuge. Fliegen ist eine
Katastrophe. Wir sollten
es besser ganz lassen. Es gibt auch in unserem Land wunderbare
Urlaubsregionen!
Im
Alten Testament im zweiten Buch der Könige Kapitel 2 steht die
Geschichte von Elias Feuerwagen, mit dem er in den Himmel
fährt. Er ist wie ein
Blitz, dieser Feuerwagen, der am Himmel waagerecht entlang
schießt. Es ist eine
Geschichte von der Entzogenheit des Propheten Elija. Genauso
fährt Jesus in den
Himmel, allerdings ohne ein stattliches Fluggefährt. In Daniel
7, 13 Uhr wird
berichtet von dem kommenden Menschensohn, der auf den Wolken des
Himmels
anreist zum Weltgericht.
Fliegen
ist immer Risiko und Fliegen ist auch immer Abschied und
Entzogenheit. Nur wer wegfliegt, kann auch wieder kommen. Nur der uns
verlassende Christus kann wiederkommen. Der Abschied bringt neue
Hoffnungen. In
Johannes 16,6 - 23 wird erzählt von dem Verlust Jesu und dem
kommenden Tag
Christi als Verwandlung der Sehnsucht in Erfüllung:
Weil
ich solches geredet habe, ist
euer Herz voll Trauerns geworden. Aber
ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, daß ich hingehe.
Denn so ich nicht
hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; so ich aber gehe,
will ich ihn zu
euch senden. Und wenn derselbe kommt, wird er die Welt strafen um die
Sünde und
um die Gerechtigkeit und um das Gericht: um die Sünde,
daß sie nicht glauben an
mich; um die Gerechtigkeit aber, daß ich zum Vater gehe und
ihr mich hinfort
nicht sehet; um das Gericht, daß der Fürst dieser
Welt gerichtet ist. Ich habe
euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
Wenn aber jener,
der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit
leiten.
Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hören
wird, das wird
er reden, und was zukünftig ist, wird er euch
verkünden. Derselbe wird mich
verklären; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch
verkündigen. Alles,
was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich euch gesagt: Er wird's
von dem Meinen
nehmen und euch verkündigen.
Über
ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein
kleines, so
werdet ihr mich sehen, denn ich gehe zum Vater. Da sprachen etliche
unter
seinen Jüngern untereinander: Was ist das, was er sagt zu uns:
Über ein
kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein
kleines, so werdet
ihr mich sehen, und: Ich gehe zum Vater? Da sprachen sie: Was ist das,
was er
sagt: Über ein kleines? Wir wissen nicht, was er redet. Da
merkte Jesus, daß
sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon fragt ihr
untereinander, daß
ich gesagt habe: Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht
sehen; und aber
über ein kleines, so werdet ihr mich sehen. Wahrlich, wahrlich
ich sage euch:
Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr
werdet
traurig sein; doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Ein
Weib,
wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit; denn ihre Stunde ist
gekommen. Wenn
sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der
Freude
willen, daß der Mensch zur Welt geboren ist. Und ihr habt
auch nun Traurigkeit;
aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und
eure Freude
soll niemand von euch nehmen. Und an dem Tage werdet ihr mich nichts
fragen.
Die
Rückkehr vom Urlaub ist zugleich ein Neuanfang in aller
Frische.
Dazwischen liegt die Trauer der Hinterbliebenen. Daheim
schmeißen sie den
Haushalt. Wir haben jetzt bis zur Wiederkunft Christi Verantwortung
für die
Welt, für die Ökonomie Gottes. Jesus ist abgereist.
Jetzt sind wir dran, für
diese Welt gut zu sorgen. Amen.