1.
Atomare Ernte, so las man
im Spiegel. Die Studien des RWI in Essen über einen Ausstieg sofort ergaben, daß es
keine nennenswerten
wirtschaftlichen Störungen geben würde. Die Reaktion
des Kanzlers: Was nicht
sein soll, darf auch nicht sein! Diese Regierung ist nicht mehr
tragbar, weil
sie uns Risiken tragen läßt wie sonst kein Volk der
Erde. Wir haben die höchste
Dichte von militärischen und angeblich friedlichen Atomanlagen
auf der ganzen
Welt. Die Russen und Franzosen ja auch. Mit der Dummheit anderer die
eigene
rechtfertigen? Weil es Trottel gibt, darf ich auch Trottel sein? Am
größten
Idioten das moralische Vorbild entwickeln? Nein!
Schöpfungsverantwortung,
Verantwortung für unsere Kinder, unsere Tiere, die Zukunft
dieses kleinen
blauen Planeten - das darf nicht seinen Maßstab an der
größtmöglichen
Unverantwortlichkeit gewinnen, egal ob in Ost oder West. Manchmal kommt
mir das
Argument: "Die Russen sind aber noch viel schlimmer!", so vor, als
wäre für die stärksten Antikommunisten die
Fehler des Ostblocks das politische
Vorbild!
Ich
war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben, sagt Jesus Mt
25 bei seinem Weltgericht. Über die Erkennbarkeit Jesu Christi
im Hungern und Essen
dieser Welt. Wenn wir durch ungleichen Tausch die armen Länder
immer ärmer
machen, lassen wir unmittelbar Jesus leiden in seinen geringsten
Brüdern.
Johannes
21 und die orientalische Gastfreundschaft.
2.
Fleisch-Ernte. Ein Drittel
der Weltgetreideproduktion wird an Tiere verfüttert, von deren
Fleisch wir
unsere Wurst und Stakes beziehen.
Fleisch-Ernte:
Das Beil im Hühnerhals in den Basaren von Tunis: der Ekel
beim Anblick einer Schlachtung bei meinem Urlaub in Tunesien ist mir
immer noch
vor Augen. Wir verstecken diese ekelhaften Schreckensszenen des
Tötens von
Tieren in Schlachtmaschinen, in Schlacht-Fabriken. Fleisch, das sind
Leichenteile. Wenn man das Tier kennen würde, was man da
ißt! Wie das frisch
gekochte Ragout mit dicken Adern drin mir den Appetit verdirbt. Wie
wenig
Fleisch im Couscous ist! Wie wenig Fleischläden es in der
Dritten Welt gibt.
Fleisch ist eine Kostbarkeit!
1/3
der Weltgetreideproduktion geht drauf für
europäisches Viehfutter.
Der Umsetzungsfaktor von Getreide zu Fleisch ist im Durchschnitt 7/1.
Von einem
Kilo Fleisch können 7 Kilo Getreide oder Gemüse
angebaut werden. Ein
Fleischfresser frißt sieben anderen in armen Länder
ihre Mahlzeit weg.
Theoretisch
hätte jeder Mensch 3000 Kalorien täglich. Praktisch
aber
gibt es Devisen für den Staatsapparat in lateinamerikanischen
Ländern wie in Chile,
Brasilien, Paraguay und Argentinien, was die
Großgrundbesitzer motiviert, die
gesamte Ackerfläche für Sojaanbau im großen
Stil zu nutzen. Das wird exportiert
nach Europa für unsere Kühe und Schweine.
Südafrika hat eine unglaubliche
Schere von Arm und Reich. diese ist in den armen Ländern am
allergrößten.
Unsere
vegetarische Korsikafreizeit war der Versuch, Alternativen zu
unserer gewohnten Art des Mittagsessens zu lernen. Wir müssen
lernen, Fleisch
als die Kostbarkeit behandeln, dies ist.
3.
Johannes 21 erzählt von einem Fischfang-Wunder und dem
Abendmahl. Den
Jüngern begegnet der auferstandene Jesus und macht sie satt
und ißt mit Ihnen.
Die Gemeinschaft setzt Sättigung voraus. Solange eine
Hälfte der Welt aufgrund
des ungleichen Tauschverhältnisses in Armut lebt, gibt es
keine christliche
Verbrüderung. Versöhnung im Abendmahl verlangt nach
Sättigung. Jesus schafft
die Möglichkeit, satt zu werden, er gibt den Jüngern
den Tip mit den
fischreichen Aktion am See.
Tourismus
verdirbt die Leute. Warum? Weil die Touris ihren Reichtum den
Armen vorführen. Sie geben an. Das weckt in den Menschen der
armen Länder einen
berechtigten Neid. Es gibt aber auch noch Gastfreundschaft im alten
orientalischen Stil in den touristisch noch unverdorbenen Gebieten.
Ausländerproblematik:
wo bleibt unser gelebter Dank für die freundliche
Aufnahme als Touristen in den armen Ländern? Wir sind bei
denen willkommene
Gäste, aber wenn sie zu uns kommen, fühlen wir uns
doch nur bedroht, sehen
Arbeitsplätze in Gefahr und fühlen uns
überfremdet von denen, die der von uns
verschuldete Hunger hierher getrieben hat, an die Fleischtöpfe
Germaniens. Und
nocheinmal Tourismus: Letzten Endes macht auch das keine stabilen
Wirtschaftsverhältnisse in ihren Ländern, vom CO2-Ausstoß
der
Flugzeuge oder Kreuzfahrtschiffe einmal ganz abgesehen.