Lukas 9,46: Es kam auch ein Gedanke unter
sie, welcher unter ihnen der Größte wäre.
47Da aber Jesus den Gedanken ihres Herzens sah, ergriff er ein Kind und
stellte es neben sich 48und sprach zu ihnen: Wer dies Kind aufnimmt in
meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den
auf, der mich gesandt hat. Welcher aber der Kleinste ist unter euch
allen, der wird groß sein. 49Da antwortete Johannes und
sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb die Teufel aus in deinem
Namen; und wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht mit uns. 50Und
Jesus sprach zu ihm: Wehret ihm nicht; denn wer nicht wider uns ist,
der ist für uns. 51Es begab
sich aber, da die Zeit erfüllet war, daß er sollte
von hinnen genommen werden, wendete er sein Angesicht, stracks gen
Jerusalem zu wandeln. 52Und er sandte Boten vor sich hin; die gingen
hin und kamen in einen Markt der Samariter, daß sie ihm
Herberge bestellten. 53Und sie nahmen ihn nicht an, darum daß
er sein Angesicht gewendet hatte, zu wandeln gen Jerusalem. 54Da aber
das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie:
HERR, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel
falle und verzehre sie, wie Elia tat. 55Jesus aber wandte sich um und
bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr
seid? 56 Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu
verderben, sondern zu erhalten. 57Und sie
gingen in einen anderen Markt. Es begab sich aber, da sie auf dem Wege
waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wo du hin gehst. 58Und
Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die
Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn
hat nicht, da er sein Haupt hin lege. 59Und er sprach zu einem andern:
Folge mir nach! Der sprach aber: HERR, erlaube mir, daß ich
zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. 60Aber Jesus sprach zu ihm:
Laß die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und
verkündige das Reich Gottes! 61Und ein anderer sprach: HERR,
ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich
einen Abschied mache mit denen, die in meinem Hause sind. 62Jesus aber
sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht
zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.
1. Marias Loblied (Lukas 1, 39 - 56): Jesus ist der Messias der Armen.
2. Die Realität der Macht und der Traum von Gottes Umkehr der
Verhältnisse.
3. Die Umkehr der Begriffe von stark und schwach bei Jesus.
4. Christliche Erziehung: die Lächerlichkeit der Mackerpose
und die Stärke der gewaltlosen Bewegungen. Beispiel: Gandhi
erreicht durch Gewaltfreiheit die Loslösung Indiens von
England.
5. Die Hoffnung der Christen: daß Marias Lobgesang wahr wird.
Daß die Schwachen zu ihrem Recht kommen. Nur wer daran
festhält, wird nicht resignieren, nicht doch noch Gewalt als
ultima ratio anerkennen. Nur dann wird es einmal mehr geben als das
Recht des Stärkeren. Amen.