Gehalten
am 7.6.1981 in Bochum Christuskirche und
Friedenskirche zu Pfingsten
Liebe
Gemeinde!
Keiner
fragt: wo gehst du hin? Fragt nach der Zukunft Jesu.
Alle sind traurig, Fragen nach der Vergangenheit Jesu, die zu Ende ist.
Es ist
gut, dass Jesus fortgeht. Führer fantasieren toben sich am
historischen Jesus
aus. Die werden zerbrochen. Er war kein Messias.
Jesus
geht. Der Führer geht. Ein Mensch, der von seinen
Schülern vergöttert wurde, ist hingerichtet. Nur wenn
die Person Jesu in den
Hintergrund tritt, kann der Geist Jesu in den Vordergrund treten Jesus
ist
äußerlich, Objekt, der Geist innerlich, Subjekt,
universal. Solange Jesu Person
Angelpunkt der Bewegung war, musste alles mit seinem Leben stehen und
fallen.
Wo Jesus gefallen ist, wird der Geist Angelpunkt der Bewegung damit
wird die
Bewegung stärker. Gruppen der Guerilla als Beispiel:
Führer tot - Bewegung tot.
Jesus
muss gehen, damit seine Lehre, sein Beispiel, sein
Geist nicht durch das Fixieren auf die Führer
Persönlichkeit abgelenkt wird.
Jesus geht, der Geist kommt. Erst in dem der historisch reale Jesus den
Jüngern
entzogen ist, wissen Sie, was sie an ihm haben, was sie von ihm haben,
behalten
haben Punkt erst die Abwesenheit Jesu zwingt die Jünger zur
Erinnerung,
Er-Innerung seiner Worte und Taten. Erst jetzt kann der Geist Jesu via
Er-Innerung ins Innere der Jünger gelangen. Erst jetzt kommt
das an, was Jesus
tat und sagte: wo er geht. Trauerarbeit: nicht zurückgehen und
sehen, sondern
wie der Sämann, nach vorne, in die Zukunft blicken. Das ist
der Geist Jesu.
Aber nur, wer Teil hatte an der Vergangenheit Jesu, kann diese
Offenheit für
die Zukunft erinnern. Nur über die Erinnerung an Jesus von
Nazareth und seine
Sympathie für die Armen, für Gerechtigkeit und
Frieden, kommt der Geist Jesu
als unser Beistand, unser Wegweiser und Führer. Unser
Führer ist die Erinnerung
an Jesus. Nur wer sich daran orientiert, ist resistent gegen das
Unrecht. Nur
wer Erinnerung an Liebe, Barmherzigkeit und Freundlichkeit hat, kann am
herrschenden Lieblosen, Unbarmherzigen, Kalten und Harten leiden und
gegen es
protestieren Punkt die Kritik gegenwärtigen Unglücks
entspringt der Erinnerung
an Vergangenes Glück, vergangene Wohltaten. So in Israel, so
heute. Jugend
heute ist oft unkritisch, weil sie die Welt nie anders gesehen hat.
Der
Geist Jesu ist Kritik: Verse 8-11: Sünde, Recht,
Gerechtigkeit, Gericht. Wer mit Jesus gelebt hat, hat diese kritische
Kraft in
sich. Nur wer Trauerarbeit über den Tod Jesu geleistet hat,
ist offen für seinen
Geist. Nur wer ohne die Person Jesu leben kann, ist frei genug, in
seinem Geist
zu leben. e)n xristw= In Christus. Vers
13: Geist der Wahrheit. Der
Geist der Wahrheit ist unser neuer Führer: leitet uns,
schrittweise, stückweise
(1. Kor 13) in die volle Wahrheit. Erkenntnis, Wahrheit ist ein
Prozess:
Wissenschaftsgeschichte. Es geht nicht mehr darum, dass einer, Jesus,
sagt, was
wahr ist. Sondern wir alle sind in seinem Geist auf dem Weg zur vollen
Wahrheit. Wo christliche Propheten: die im Geist Jesu Sprüche
machen und
predigen. Wir brauchen neue Propheten, die sich hinstellen und Gericht
predigen. Negative Dialektik der Wahrheit: sagen, was falsch ist.
Atomraketen
sind das Gericht.